Frustbegrenzung:Bahn bessert Fahrplan nach

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Die Deutsche Bahn will ihren erst vor sechs Wochen eingeführten neuen Fahrplan überarbeiten.

Die Deutsche Bahn will ihren erst vor sechs Wochen eingeführten neuen Fahrplan überarbeiten. Sie reagiert damit auf die anhaltenden Verspätungen im Fernverkehr. Es gebe Änderungsbedarf, sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn im Hessischen Rundfunk. "Wir müssen justieren. Ein Revisionsteam ist bereits unterwegs."

Glücklich, wer in diesen Tagen seinen Bahnanschluss erreicht. So gut geht es beileibe nicht jedem Reisenden. (Foto: Foto: dpa)

Die Verspätungen hatten insbesondere zum Jahreswechsel drastisch zugenommen. Ein Sprecher sagte auf Anfrage, die Bahn selbst sei nicht zufrieden mit der Pünktlichkeit.

Tücken der Technik

Auch habe es Schwierigkeiten mit den neuen ICE-3-Zügen gegeben. Etwa 70 Prozent der neuesten Hochgeschwindigkeitszüge hätten technische Mängel gehabt. Dies habe erhebliche Auswirkungen auf die neue und wichtige ICE-Strecke Köln - Frankfurt / Main.

Auch bei ICE-Zügen mit Neigetechnik gebe es Probleme, weshalb auf betroffenen Linien die Fahrpläne angepasst werden müssten.

Angaben, wonach rund 50 Prozent der Züge stark verspätet seien, wies der Sprecher zurück. Selbst in der "schlimmsten Zeit zum Jahreswechsel" habe man über einer solchen Quote gelegen. Seither habe sich die Pünktlichkeit "kontinuierlich nach oben bewegt". In knapp 95 Prozent der Fälle würden die Anschlusszüge erreicht. Die Pünktlichkeitsquote bewege sich derzeit bei 85 bis 87 Prozent.

HR: die Hälfte aller Züge verspätet

Nach Darstellung des Hessischen Rundfunks, der sich auf bahninterne Zahlen beruft, soll jedoch erst am Dienstag vor knapp zwei Wochen etwa die Hälfte aller Züge stark verspätet gewesen sein.

Nach Angaben der Bahn prüfen Teams Fahrplan-Nachbesserungen im Detail. Es gebe Möglichkeiten zur Optimierung. Grundsätzliche Probleme hätten sich bisher nicht ergeben.

Bahn: kein Schadenersatz

Mit den Herstellern der ICE-3-Züge sollen gemeinsam technische Mängel beseitigt werden. Von Schadenersatzforderungen an die Industrie - wie es sie in der Vergangenheit schon gab - sei keine Rede.

Der neue Fahrplan war zusammen mit dem umstrittenen neuen Preissystem am 15. Dezember eingeführt worden. Er wurde komplett umgestellt und hatte Auswirkungen auf etwa 80 Prozent der täglich rund 31.000 Reisezüge.

Neben neuen Linien wurde die schnellste ICE-Strecke zwischen Köln und Frankfurt / Main "eingetaktet". Deshalb musste die Bahn fast ihr gesamtes Fernverkehrsnetz neu knüpfen.

(sueddeutsche.de / dpa)

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