Fremdenverkehrsämter:Falsche Antworten oder gar keine

Per Internet beim Tourismusamt wegen einer Unterkunft nachgefragt und keine Rückmeldung bekommen? Nehmen Sie's nicht persönlich, so geht's den meisten.

Eine ganze Studie hat sich ins "Abenteuer Unterkunftssuche 2006" gestürzt, mit zum Teil haarsträubenden Ergebnissen. Zwar meldeten sich - wenn überhaupt - die meisten Ämter schneller als noch bei der letzten Untersuchung. Allerdings reagierten nur zehn Prozent mit einem den Vorgaben entsprechenden Vorschlag.

Haufenweise Prospekte

Gut 48 Prozent der Anfragen wurden per E-Mail beantwortet, viele aber auch per traditioneller Post. In Deutschland ist es offenbar besonders beliebt, Anfragen mit Prospekten zu beantworten, häufig gleich mit mehreren: "Spitzenreiter war ein Brief mit 33 Prospekten", sagte Rainer Blencke vom Beratungsunternehmen IRS Consult, das die Feldstudie im Auftrag von Elvia Reiseversicherungen zum dritten Mal vorgenommen und auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin vorgestellt hat.

Die Zahl der konkreten Angebote sei auf 500 gestiegen - immerhin ein Plus von 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei insgesamt 5000 Anfragen bedeutet das allerdings, dass nur auf ein Zehntel der Bitten um ein konkretes Angebot tatsächlich so reagiert wurde wie vom Absender erwünscht.

Von den rund 5000 angeschriebenen Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz antworteten 70 Prozent. Das waren 9 Prozentpunkte mehr als im Jahr davor. Im Ländervergleich schnitt Deutschland am besten ab, dort antworteten gut 84 Prozent der Tourismusorte.

Erheblich gestiegen sei die Schnelligkeit der Antworten, erläuterte Blencke: 49 Prozent (2004: 30 Prozent) antworteten innerhalb von 24 Stunden, 99 Prozent (2004: 75 Prozent) innerhalb von drei Tagen - vorausgesetzt, sie antworteten überhaupt.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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