So kann man natürlich auch seinen Urlaub beschließen: Erst Sizilien, die quirlige Altstadt von Palermo mit ihrer berühmten Kathedrale - danach die Sitzbänke auf dem Flughafen Falcone Borsellino, stundenlang und bar jeder brauchbaren Information.
"Da kommt man sich schon ziemlich ausgeliefert vor", ärgert sich die Sizilien-Touristin Petra Gozzer, die eigentlich am Dienstagabend um 21.30 Uhr ihren Heimflug nach München antreten wollte. Tatsächlich sollte der Urlaub noch etwas länger dauern - wenn die nervige Warterei diesen Begriff überhaupt noch verdient.
Denn Tuifly 3139 sollte an diesem Abend überhaupt nicht mehr starten. Gozzer und ihre 85 Mitreisenden wurden immer wieder auf später vertröstet, bis sie schließlich gegen drei Uhr früh erschöpft in ein Hotel verfrachtet wurden. Um dann frühmorgens erneut am Flughafen aufzukreuzen und wieder stundenlang zu warten - noch immer ratlos, was denn eigentlich los ist.
"Niemand hat sich zuständig gefühlt", schimpft Gozzer. Gerüchte über eine Ersatzmaschine nach Hannover machten die Runde. Manche begannen, über Umbuchungen nachzudenken - gen Verona und dann weiter mit dem Zug.
Dabei, das wussten die Urlauber nur nicht, war ihre Boeing737 die ganze Zeit über in Palermo geparkt. "Wir hatten einen technischen Defekt", berichtet Tuifly-Sprecher Herbert Euler. Der konnte zwar repariert werden - das dauerte aber so lange, dass die Besatzung ihre Maximal-Dienstzeit überschritt und in die Zwangspause geschickt wurde.
Erst am Mittwochnachmittag war die Crew wieder einsatzbereit, gegen 14.30 Uhr hob Flug 3139 ab. "Es wäre schön, wenn wir das rechtzeitig gewusst hätten", findet Gozzer, die erst von der SZ die Hintergründe erfuhr. Entschädigungen soll es nicht geben. Das ist laut Euler "im Reiserecht nicht vorgesehen".