Als das Wort neu ankam in der gehetzten Leistungsgesellschaft des alten Mitteleuropa, da wurde es oft noch mit einem süffisanten Unterton ausgesprochen: "Wellness". Das war Ende der Neunzigerjahre, und da hätte man hierzulande geradeso gut sagen können: "Was für Weichlinge" oder gleich "Weiberkram". Doch die Zeiten ändern sich. Und mit den zunehmenden, durch Stress und Bewegungsarmut befeuerten, chronischen Rückenschmerzen und psychosomatischen Leiden wie Burn-outs, die Ärzte diagnostizierten, änderte sich auch die Wahrnehmung dieses Themas. Was da aus den USA über den großen Teich geschwappt war, verebbte nicht. Es baute sich auf zu einer wohlig-warmen, gefahrlosen Welle. In einer als zunehmend kälter empfundenen Welt kam sie gerade recht.
Essay:Spa muss sein
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Vom Modewort zum Wirtschaftsfaktor: Wellness wurde einst belächelt, heute geht im Tourismus nichts mehr ohne. In Zukunft sollen die Anwendungen noch wichtiger werden.
Von Susanne Hermanski