Erdbeben in China:Deutsche Reisende wohlauf

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Die Reiseveranstalter geben Entwarnung: Nach dem Erdbeben seien die deutschen Urlauber unverletzt geblieben. 15 britische Touristen werden dagegen vermisst.

Derzeit werden in der vom Erdbeben betroffenen Region Sichuan auch 15 britische Touristen vermisst. Sie hätten sich zuletzt in der Stadt Wenchuan aufgehalten, dem Zentrum des Bebens der Stärke 7,9, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Zurzeit sei es unmöglich, die Briten ausfindig zu machen. Wahrscheinlich hielten sie sich in Wolong auf. Dort gibt es ein Reservat für den Großen Panda.

Wettlauf gegen die Zeit: Ein Helfer befreit einen verschütteten Schüler. (Foto: Foto: Reuters)

Auch deutsche Urlauber hielten sich während des Bebens in der Provinz Sichuan auf. Verletzte gab es dabei unter den Gästen der Veranstalter Gebeco, Studiosus und China Tours aber nicht, erklärten Sprecher der Anbieter.

Auch die derzeit rund 520 China-Touristen der beiden Rewe-Reiseveranstalter Dertour und Meier's Weltreisen sind nach Angaben des Unternehmens wohlauf. Die Gäste seien von dem schweren Erdbeben nicht betroffen, teilte das Unternehmen mit.

Mit Studiosus waren etwa 25 Gruppenreisende im Raum Chengdu unterwegs. "Sie machten einen Ausflug mit dem Bus und haben wegen der schlechten Straßenverhältnisse das Beben erst gar nicht richtig bemerkt", sagte Edwin Doldi, der Sicherheitsmanager des Unternehmens in München. Die Gruppe habe das Sichuan-Programm nun abgebrochen und sei einen Tag eher als geplant nach Guilin in Südchina weitergereist.

China Tours hatte vier Individualreisende in der Erdbebenzone. "Sie sind alle wohlauf", sagte ein Sprecher des Unternehmens in Hamburg. Eine Reisegruppe der TUI-Tochter Gebeco hielt sich am Dienstag weiter in Sichuan auf: "Unsere Gäste wollen die Reise fortsetzen, nur die Route wird leicht geändert", sagte eine Gebeco-Sprecherin in Kiel.

Das Erdbeben wird sich nach den Angaben der Reiseveranstalter kaum auf den Verlauf von künftigen China-Reisen auswirken. Anbieter wie Studiosus, China Tours und Gebeco prüfen zwar die Folgen der Zerstörungen für einzelne Reiseabläufe. "Die Hauptreisezeit für Sichuan ist aber im Herbst und Winter und damit jetzt erstmal vorbei", sagte Jana Lüth, Sprecherin von Gebeco.

Bei Gebeco ist Sichuan nur in 2 von insgesamt 40 China-Programmen vertreten, sagte Lüth. Die Provinz liege etwas abseits der beliebtesten Routen und werde vor allem von Reisenden besucht, die schon ihre zweite oder dritte China-Reise unternehmen. "In den kommenden vier Wochen sind keine Abreisen in die Region geplant", so Lüth. Es bleibe daher Zeit, um die Schäden in der Region zu prüfen und dann über eventuelle Änderungen von Programmen zu entscheiden.

Auch Studiosus will nun "prüfen, ob Sichuan in näherer Zukunft bereisbar ist", sagte Sicherheitsmanager Edwin Doldi. Eine Entscheidung über eventuelle Programmänderungen werde aber nicht vor Anfang der kommenden Woche fallen.

Bei China Tours in Hamburg wurden am Dienstag die Routings der kommenden Wochen geprüft, ohne dass es zu Änderungen in den geplanten Reiseabläufen kam. In 7 von 15 Reiseprogrammen kommen Gäste des Anbieters zwar regelmäßig in die Großstadt Chongqing, um dort eine Kreuzfahrt auf dem Jangtsekiang zu beginnen. "Nach unseren Informationen ist die Abwicklung in Chongqing aber nicht beeinträchtigt", sagte Firmensprecher Rolf Nieländer.

Die Anbieter Dertour und Meier's Weltreisen in Frankfurt am Main wiesen darauf hin, dass nahezu alle China-Rundreisen im Sommer 2008 "planmäßig durchgeführt werden". Lediglich eine Tour unter dem Motto "Südchina Classic" Ende Mai finde nicht statt. Davon betroffen seien lediglich zwei Gäste, denen nun Alternativen angeboten werden sollen.

Das Erdbeben vom Montag war das schwerste in China seit drei Jahrzehnten. Xinhua zufolge wurden allein im Umkreis von Wenchuan in der Provinz Sichuan bis zu 5.000 Menschen getötet und 10.000 verletzt, etwa 80 Prozent aller Gebäude wurden zerstört. Insgesamt wurde die Zahl der Toten am Dienstagmorgen mit rund 10.000 angegeben.

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