Digitaler Fingerabdruck:Airlines kritisieren US-Pläne

Internationale Fluggesellschaften fürchten die Mehrkosten, die durch die Abnahme von Fingerabdrücken auch von aus den USA ausreisenden Passagieren auf sie zukommen. Nun will die US-Heimatschutzbehörde sie dazu zwingen.

Die internationalen Fluglinien lehnen den Plan der US-Regierung ab, wonach Fluggesellschaften von Ausländern bei der Ausreise aus den USA digitale Fingerabdrücke abnehmen sollen.

Dies würde für die ohnehin unter Preisdruck stehenden Linien Mehrkosten in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar (2,2 Mrd. Euro) bedeuten, kritisierte der Weltluftfahrtverband IATA (IATA). "Grenzsicherung und Grenzkontrollen liegen in der Verantwortlichkeit der Regierung", meinte der Dachverband der Luftfahrtgesellschaften. "Das Auslagern von Ausreiseformalitäten an die Fluglinien ist kein vernünftiger Ansatz", sagte IATA-Chef Giovanni Bisignani.

Dagegen will die US-Heimatschutzbehörde die Fluggesellschaften zur Abnahme der Fingerabdrücke zwingen. Die Maßnahme soll bis Juni kommenden Jahres umgesetzt werden, berichteten US-Medien.

Die Behörde begründet dies damit, dass die Fluglinien bereits über Infrastruktur für ausreisende Passagiere verfügten. Die Regierung sei bereit, für einen Teil der Kosten aufzukommen. Durch die Abnahme von Fingerabdrücken beim Verlassen der USA wolle man Visaüberschreitungen auf die Spur kommen.

Die neuen Regeln sollen auch für Schiffspassagiere gelten, die aus den USA ausreisen. Der Kongress hatte im vergangenen Jahr vom Heimatschutzministerium verlangt, die Sammlung von Fingerabdrücken von Ausreisenden bis Juni 2009 einzuführen.

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