Die Yamal:Der Eisfresser

Zwei Atomreaktoren sind an Bord der Yamal. Und das ist längst nicht alles. Sogar eine Sauna ist mit an Bord.

Eisbrecher sind dafür gemacht, Eis zu brechen. Das sagt schon der Name. Was sie nicht ganz so gut können, ist stabil schwimmen. Eisbrecher unterscheiden sich in ihrer Form deutlich von normalen Schiffen. Sie sind verhältnismäßig kurz und breit und extrem schwer. Bei hoher See rollen sie deshalb eher im Wasser.

Die Yamal (Foto: Foto: North Pole Voyages)

Dafür sind sie in der Lage, sich durch dickes Eis zu kämpfen. Enorme Kraft ist nötig, um den Bug des Schiffs auf das Eis zu wuchten. Durch das Gewicht des Schiffs wird das Eis schließlich gebrochen, das Schiff sinkt zurück ins Wasser, und die Prozedur beginnt von Neuem. So wühlt sich ein Eisbrecher voran.

Die Yamal wurde 1992 gebaut und fährt unter russischer Flagge. Sie hat eine Länge von 150, eine Breite von 30 Metern und eine Verdrängung von 23.445 Tonnen. Zwei Atomreaktoren treiben zwei Dampfturbinen und diese wiederum sechs Generatoren an. So wird eine Geschwindigkeit von 19,5 Knoten erreicht. Die Passagiere haben fast rund um die Uhr Zugang zur Brücke, um dem Kapitän über die Schulter zu sehen und die Navigation im Eis zu verfolgen.

Die Unterkunft ist luxuriöser, als man es von einem Eisbrecher erwarten würde: Alle Kabinen der etwa 100 Passagiere haben Fenster, es gibt einen Leseraum, ein Basketballfeld, einen Fitnessraum und sogar Sauna und einen Swimmingpool, der mit beheiztem Seewasser gefüllt wird. Verständlicherweise aber nicht bei hohen Wellengang.

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