Bordservice:Speis' und Trank

Lesezeit: 3 min

In der guten alten Zeit des Fliegens gehörte eine Gratis-Snacktüte vor Abflug selbst auf den kürzesten Inlandsflügen der Lufthansa immer zum Serviceangebot, auf längeren Routen erwarteten auch Economy-Gäste selbstverständlich ein Menütablett und Getränke ohne Aufpreis. Das ist lange vorbei, bei großen Linienfliegern ebenso wie bei den neu entstandenen Billiggesellschaften. Die Fluggäste zahlen heute wesentlich weniger für die eigentliche Beförderung von A nach B als früher, müssen dafür aber bis auf wenige Ausnahmen in Kauf nehmen, für jede Extraleistung den Geldbeutel zu zücken. Fast alle Billigflieger verkaufen an Bord Snacks und Getränke, Qualität und Preisniveau sind dabei höchst unterschiedlich. Andreas Spaeth hat einen Blick auf die Angebote der Bordverpflegung der wichtigsten Billiganbieter ab Deutschland geworfen.

(Foto: Foto: DDP)

Air Berlin: Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft bietet unter dem Motto "Full Service fliegen, wenig zahlen" auch auf Linienflügen gratis Imbiss und Getränke an. Auf den Städteflügen des Euro Shuttle gibt es Sandwiches mit unterschiedlichem Belag, der wöchentlich wechselt. Tester der Zeitschrift Reise & Preise lobten kürzlich die "fingerdick mit schmackhaftem Frischkäse geschmierten und zusätzlich mit reichlich Aufschnitt belegten" Brötchen bei Air Berlin. Auf längeren Strecken gibt es abhängig von Flugdauer und Tageszeit ein kaltes oder warmes Menü, alkoholfreie Getränke sind ebenfalls immer kostenlos. Ab dreieinhalb Stunden Flugdauer gibt es eine Auswahl aus zwei Menüs sowie ein Glas Wein, Sekt oder Bier gratis.

dba: Nachdem zwischenzeitlich Snacks und Getränke an Bord verkauft worden waren, hat sich dba darauf besonnen, als Zeichen des "Willkommens an Bord" das Angebot wieder kostenlos abzugeben. Herausragend dabei der Prosecco Josello in der stilvoll blauen Flasche. Auch Wein und Bier sind ebenso gratis wie Kaffee, Tee und alkoholfreie Getränke. Satt wird man bei dba allenfalls morgens - dann stehen Marmorkuchen und Laugenstangen zur Auswahl. Auf den übrigen Flügen gibt es lediglich Müsli-Riegel, Kartoffelchips oder Bio-Salzstangen zum Beißen.

Easyjet: Die billigen Engländer haben nichts zu verschenken. Die Grundbedürfnisse werden günstig befriedigt - Säfte und Limonaden sind mit einem Euro so billig wie nirgends in der Luft, ebenso Mineralwasser mit 1,50 Euro. Richtig teuer ist Luxus - so kostet ein Fläschchen Champagner mit zwölf Euro satte vier Euro mehr als etwa bei Germanwings oder HLX, auch Bier und Wein sind mit fünf Euro überteuert. Vier bis fünf Euro sind für Snackpakete etwa mit Käsedip, Nüssen oder Schokoriegel plus Getränk zu entrichten, eine heiße Instant-Suppe kostet drei Euro. Alles andere als preiswert sind Baguettes und Sandwiches mit fünf Euro.

Germanwings: Die Lufthansa-Beteiligung offeriert ein umfangreiches Menü mit moderaten Preisen, vor allem bei Kombinationsangeboten. So gibt es ein Baguette oder Sandwich, einen Schokoriegel und ein Getränk zusammen schon für fünf Euro. Auch warme Speisen sind im Angebot - auf längeren Strecken gibt es Pizza (einzeln 3,50 Euro, mit Getränk und Salzgebäck zusammen fünf Euro), außerdem heiße Instant-Suppe (2,50 Euro). Für Lokalkolorit sorgt bei Flügen ab Köln/Bonn Kölsch (2,50 Euro) an Bord. Das Verzehren eigener Verpflegung ist ausdrücklich verboten - eine zweifelhafte Regel.

(Foto: Foto: DPA)

Germania Express (gexx): Als einzige Gesellschaft antwortete gexx nicht auf die SZ-Umfrage. Auf innerdeutschen Flügen bietet gexx keinerlei kulinarisches Angebot, auf internationalen Strecken einen laut Reise & Preise "guten Bordservice".

Hapag-Lloyd Express (HLX): Das Bordmenü in den gelben "Taxifliegern" bewegt sich im üblichen Rahmen. Morgens gibt es ein Frühstücksangebot für vier Euro mit Heißgetränk, Trinkjoghurt und Croissant, tagsüber ein alkoholfreies Getränk oder Bier plus Baguette für fünf Euro. Seit Jahresbeginn bietet HLX eine echte Innovation: Online lassen sich für zehn bis elf Euro richtige, wenn auch kalte Bordmenüs bestellen und bezahlen. Drei Angebote stehen bereit: Ein "Frühstücksbrunch", eine Antipasti- Platte sowie ein Truthahnschnitzel mit Kartoffelsalat.

Ryanair: Billig ist bei den Iren neben dem Flug nur noch eine Auswahl an Säften und Limonaden (1,50 Euro), während sie für Wasser schon 2,50 Euro verlangen. Wein und Bier dagegen kosten wucherverdächtige fünf Euro und sind dafür nicht einmal gekühlt. Einen Twix-Riegel plus Tee oder Kaffee dagegen gibt es immerhin für drei Euro.

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: