Bike-Finale:Herbstleuchten am Säntis

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Anspruchsvoll, aber nicht zu hoch hinauf - mit einer Tour im Appenzeller Land lässt sich das Rad-Jahr gut zu Ende bringen.

Alexander Rochau

Ideal für diesen Zweck: Das Appenzeller Land liegt nicht weit hinter der deutschen Grenze und ist auf der Autobahn A96 bequem zu erreichen.

Treff- und Startpunkt ist nahe Appenzell an der Brücke in Weisbad. Ausgesucht hatten wir eine Route, die ab Appenzell als Radroute Nr. 4 sehr gut beschriftet ist und uns zunächst Richtung Urnäsch und dann weiter hinauf zur Schwägalb-Passhöhe führen sollte. Alles asphaltiert, perfekt für Rennradler und Tourenbiker.

Je höher wir kommen, desto schöner und imposanter türmt sich der Hausberg des Appenzeller Landes, der Säntis vor uns auf. Mit seinen 2502 Metern Höhe ist er zwar eher ein Zwerg verglichen mit den inneralpinen Viertausendern, aber seine exponierte Position am Nordrand der Alpenkette lässt ihn viel gewaltiger erscheinen, als er wirklich ist. Und heute zeigt er sich ganz besonders deutlich in der klaren Luft der Herbstsonne.

Nach etwa 650 gefahrenen Höhenmetern und etwa 25 km haben wir uns auf der Passhöhe der Schwägalp ein Mittagsmahl verdient, Schweizer Rösti und Appenzeller Käse - so wie es sich gehört. Weiter geht's nach etwa einer Stunde, erst mal 12 km abwärts bis Neu St. Johann, bereits im Kanton Toggenburg und dann gleich wieder rauf durch idyllisches Almgelände Richtung Hemberg. Kaum oben folgt die nächste Abfahrt - nur damit man danach wieder wieder raufstrampeln kann.

Schön, dass die Eidgenossen immer brav dazu schreiben, wie hoch man hinauf muß ... "350 Hm auf den nächsten 5 Km" steht am Fuß des Anstiegs ... toller Service für die Radler - aber ganz schön frustrierend, wenn man schon etwas kaputt ist!

Irgendwann haben wir auch die letzte Steigung hinter Urnäsch auf dem Rückweg nach Appenzell geschafft, es ist schon früher Abend, die Sonne steht flach am Horizont und wir schaffen es gerade, vor der Dämmerung wieder unseren Ausgangpunkt zu erreichen.

Die beschriebene Tour ist für trainierte Radler nicht sehr schwer, aber eine gute Kondition sollte man für die rund 75 km und etwa 1400 Höhenmeter schon mitbringen. Gasthäuser und Einkehrmöglichkeiten gibt es alle paar Kilometer, die Runde ist wie bereits anfangs erwähnt, ab Appenzell hervorragend ausgeschildert und durchwegs asphaltiert. Durch die recht geringe Höhenlage (750 -1300 m) ist sie gerade jetzt, für milden Spätherbsttage, ganz besonders zu empfehlen.

Je nach Saison herrscht auf der Schwägalp-Strasse etwas viel Betrieb durch Motorräder und Autos, ansonsten führt die Runde eher über schmale Nebenstraßen. Pausen nicht eingerechnet benötigt man etwa 3 - 4½ Stunden für die Tour - aber wer kann, der sollte sich ruhig etwas mehr Zeit nehmen, einfach um die traumhaft schöne Landschaft auch wirklich zu genießen.

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