Worte der Woche:Im totalen Zirkus

Ein Diktator im Käfig, ein Kinderschänder, der Schmerzensgeld bekommt, und ein Schlichter, der austeilt: Konflikte, wohin man schaut - und eine Heldin, die zu Tränen rührt.

Die Worte der Woche in Bildern.

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(Foto: dapd)

Ein Diktator im Käfig, ein Kinderschänder, der Schmerzensgeld bekommt, und ein Schlichter, der austeilt: Konflikte, wohin man schaut - und eine Heldin, die zu Tränen rührt. "Wollt ihr den totalen Krieg?" Schlichter Heiner Geißler zu hartnäckigen Stuttgart 21-Gegnern bei der Vorstellung der Stresstest-Ergebnisse zu dem umstrittenen Bahnhofsprojekt. Er zitierte damit den nationalsozialistischen Propagandaminister Joseph Goebbels, der diese Frage bei seiner Rede im Berliner Sportpalast im Februar 1943 gestellt hatte - und wunderte sich über empörte Reaktionen.

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"Er sucht die mediale Aufmerksamkeit, damit er als Jopie Heesters des Politikbetriebs noch mit 100 Jahren in den Talkshows sitzen kann." Der baden-württembergische FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke in Stuttgart zu Heiner Geißlers Vorstoß für eine Kombilösung aus Kopf- und Tiefbahnhof.

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"Ich bestreite alle Anklagepunkte." In einem Metallkäfig auf einer Krankentrage liegend musste sich Ägyptens gestürzter Präsident Hosni Mubarak vor Gericht verantworten. Ihm wird Korruption vorgeworfen, doch vor allem geht es um die Gewalt seiner Sicherheitskräfte während der Revolte - 800 Menschen starben damals innerhalb von 18 Tagen.

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"Das Recht auf Achtung seiner Würde kann auch dem Straftäter nicht abgesprochen werden, mag er sich auch in noch so schwerer und unerträglicher Weise gegen die Werteordnung der Verfassung vergangen haben." Der Frankfurter Richter Christoph Hefter beim Verlesen der Urteilsbegründung im Schmerzensgeldprozess des Kindsmörders Magnus Gäfgen (Bild) gegen das Land Hessen. Gäfgen wurden mehr als 3000 Euro Entschädigung zugesprochen, weil zwei Ermittler ihm im Verhör Gewalt angedroht hatten. 2002 hatte Gäfgen den elfjährigen Jakob von Metzler entführt und getötet.

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"Es war einer der aufregendsten Momente für uns alle, diese Heldin in das Repräsentantenhaus zurückkehren zu sehen." Die demokratische Politikerin Nancy Pelosi zum überraschenden Erscheinen der Abgeordneten Gabrielle Giffords (Mitte) im US-Senat. Ein geistig-verwirrter Attentäter hatte Giffords im Januar in den Kopf geschossen. Die Demokratin kam in den US-Kongress, um ihre Stimme für das billionenschwere Sparpaket abzugeben.

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(Foto: dpa)

"Es war ein Schlamassel, keine Frage, es war manchmal ein Zirkus." Jay Carney, Sprecher des Weißen Hauses, zum US-Schuldenstreit. Um die Pleite des Landes abzuwenden, wurde das Kreditlimit gelockert und ein Billionen-Dollar-Sparprogramm begonnen.

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"Die Anschläge gäben Anlass darüber nachzudenken, ob wir uns auch anders hätten ausdrücken können." Bei einer Trauerfeier im norwegischen Parlament anlässlich der beiden Anschläge in Oslo und Utøya forderte Ministerpräsident Jens Stoltenberg die politischen Führer zu mehr Nachdenklichkeit in ihren Reden auf.

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"Die Union werde nicht gleichstellen, was nicht gleich ist." Der parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Stefan Müller, im CDU-Streit über eine Gleichstellung schwuler und lesbischer Partnerschaften mit Hetero-Ehen.

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