Wochengrafik:Einweg statt Mehrweg

Trotz vieler Bemühungen der Politik trinken immer mehr Menschen aus nicht-wiederverwendbaren Behältern.

Seit Jahren versucht die Politik den Anteil wiederverwertbarer Verpackungen bei Getränken in Deutschland zu erhöhen - ohne Erfolg. Stattdessen trinken immer mehr Menschen Erfrischungsgetränke aus umweltschädlichen Kunststoffflaschen und Kaffee aus Pappbechern, die jeweils nur einmal verwendet werden.

Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) kündigte diese Woche an, die "Hersteller von Einwegbechern stärker zur Kasse zu bitten." Vorstellbar ist laut Schulze, dass Produzenten von Papier- oder Kunststoffbechern in einen "Littering-Fonds" einzahlen müssen. Die Finanzmittel könnten dann für die Kosten zur Reinigung des öffentlichen Raumes eingesetzt werden. Alleine im Jahr 2016 sind durch Einwegbecher für Kaffee und Tee 28 000 Tonnen Abfall in Deutschland entstanden.

Bei Wasser, Bier und Erfrischungsgetränken ist der Anteil von wiederverwertbaren Behältnissen seit der Einführung des Dosenpfands im Jahr 2003 erheblich gesunken. Der Grund dafür liegt darin, dass parallel dazu die Einweg-Kunststoffflasche ihren Siegeszug angetreten hat. Im Jahr 2016 war mehr als die Hälfte aller in Deutschland konsumierten Kaltgetränke in den leichten und vermeintlich praktischen, nicht-wiederverwendbaren Kunststoffflaschen abgefüllt worden. Dieser Trend könnte nun allerdings zu Ende gehen: Marktforscher haben ermittelt, dass der Verbrauch von Mehrweg-Glasflaschen im Jahr 2018 in zweistelliger Höhe angestiegen ist.

© SZ vom 25.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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