Wochengrafik:Gute Kitas, schlechte Kitas

In manchen Regionen Deutschlands ist der Personalmangel in Kindertagesstätten besonders groß.

"Berliner Kita wirft über 100 Kinder raus", "Personalnot in Osnabrücker Kindertagesstätte", "Kita in Grevenbroich schließt früher" - immer häufiger sind solche Schlagzeilen zu lesen. Wie kann das sein?

Aufklärung verschafft eine Umfrage bei 2600 Kita-Leiterinnen und -Leitern: 90 Prozent von ihnen gaben an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten mit zu wenig Personal arbeiten mussten. 80 Prozent fühlen sich von der Politik im Stich gelassen.

Mehr als die Hälfte der Befragten klagte über zu viele Verwaltungsaufgaben. Familienministerin Franziska Giffey (SPD) möchte Mängeln in Kitas mit dem sogenannten Gute-Kita-Gesetz begegnen. Insgesamt 5,5 Milliarden Euro will der Bund bis zum Jahr 2022 in die Kindertagesbetreuung investieren.

Wo in Deutschland besonders großer Handlungsbedarf besteht, lässt sich anhand einer Karte der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahr 2017 ablesen. Sie zeigt die einzelnen Regionen grün oder rot eingefärbt - je nachdem, ob der vorgeschriebene Personalschlüssel bei Kindern unter drei Jahren eingehalten wird oder nicht. Die Stiftung empfiehlt, dass sich ein Betreuer um drei Kinder kümmern sollte. Der Westen Deutschlands ist zu großen Teilen grün, der Osten rötlich. In den satt roten Gebieten betreut eine Arbeitskraft mindestens sechs Kinder unter drei Jahren - also deutlich zu viele.

© SZ vom 06.04.2019 / jerb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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