Weißes Haus:Bushs Sprecher geht

Nach Berater Karl Rove hat nun erneut ein ranghoher Mitarbeiter von Präsident Bush seinen Rücktritt angekündigt: Sprecher Tony Snow geht - angeblich aus finanziellen Gründen.

Der Sprecher des Weißen Hauses, Tony Snow, hat seinen Rücktritt angekündigt. Er habe immer gesagt, dass er aus rein finanziellen Gründen nicht bis zum Ende der Amtszeit von US-Präsident George W. Bush im Januar 2009 bleiben könne, sagte Snow.

"Ich habe den Leuten immer gesagt, wenn mir das Geld ausgeht, dann muss ich gehen", sagte Snow in einer Radiosendung.

Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, Snow werde möglicherweise bereits im September ausscheiden. Eine Sprecherin des Weißen Hauses sagte, er werde bleiben, "so lange er kann".

Zu wenig Geld

Snow (52), ein verheirateter Vater von drei Kindern, verdient nach Medienberichten 168 000 Dollar (125 000 Euro) im Jahr. Bevor er im April 2006 Bush-Sprecher wurde, arbeitete er für den Sender Fox News und hatte ein erheblich höheres Gehalt als jetzt im Präsidialamt.

Im Frühjahr musste der bereits 2005 an Darmkrebs erkrankte Snow seine Arbeit als Sprecher mehrere Wochen ruhen lassen, nachdem ein bösartiger Tumor in seiner Leber entdeckt worden war.

Snow ist zweite enge Mitarbeiter Bushs, der binnen weniger Tage seinen Rücktritt angekündigt hat. Anfang der Woche hatte Bushs Chefberater Karl Rove mitgeteilt, dass er Ende des Monats aus dem Amt scheiden werde.

Rove galt als "der Architekt" im Weißen Haus und prägte mehr als zehn Jahre lang mit seinen Ideen und Strategien die Politik des heutigen US-Präsidenten Bush. Die Opposition hatte Rove zuletzt aber vor allem wegen seiner Rolle bei der Enttarnung einer CIA-Agentin und in der Affäre um die Entlassung mehrerer Staatsanwälte im Visier.

© Reuters/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: