Das Oberhaupt der Katholiken rief in seiner stark theologisch geprägten Mitternachtsmesse die Menschen dazu auf, zu Weihnachten nicht nur denen etwas zu schenken, "die wiederschenken können". Eine christliche Haltung sei es, auch denjenigen Mitmenschen zu beschenken, denen niemand etwas schenkt und die dafür nichts zurückgeben können".
Benedikt XVI. hat in seiner Weihnachtsmesse auf die Not von Millionen Kindern in der Dritten Welt hingewiesen. Er verwies dabei auf die Kindersoldaten, "auf die Kinder, die betteln müssen, auf die Kinder, die darben und hungern" sowie auf "die Kinder, die keine Liebe erfahren."
Tausende Deutsche in Rom
Benedikt XVI. erklärte, gerade an Weihnachten müssten Christen ihren Blick auf die Kinder lenken: "Das Kind von Bethlehem lenkt unseren Blick auf alle Kinder in der Welt, die leiden und misshandelt werden - die geborenen und die ungeborenen." Zu der Mitternachtsmesse waren mehrere Tausend Gläubige gekommen, darunter viele Deutsche.
Es ist das zweite Weihnachtsfest des deutschen Papstes seit seiner Wahl im April 2005. Viele Menschen verfolgten die Messe am frühen Montagmorgen auf Videoleinwänden vor der Peterskirche. Die Messe wurde von fast 50 Fernsehsendern in die ganze Welt übertragen.
Am Weihnachtsmorgen spricht der Papst auf dem Petersplatz die Weihnachtsbotschaft und spendet den Segen Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis).
Eindringlich mahnte der Papst, den Gedanken an Gott nicht zu verdrängen. Der Mensch "lebt nicht vom Brot allein. Er braucht Nahrung für seine Seele - er braucht Sinn, der sein Leben füllt."