Wahlparteitag der Demokraten:Edwards kritisiert Bushs "hasserfüllte, negative Politik"

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Auf dem Parteitag der Demokraten hat er Kerry als "starken, entschlossenen Führer" gepriesen - mit Erfolg: Die Delegierten bestätigten Kerry als ihren Präsidentschaftskandidaten. Bush warf Edwards dagegen vor, mit miesen Methoden Wahlkampf zu betreiben.

Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe war Kerry am anderen Ende der Stadt in einem Hotel. Der 60-jährige Senator wird die Nominierung laut Zeitplan am Donnerstagabend in einer Rede annehmen.

Die Kür Kerrys zum offiziellen Kandidaten war nach den klaren Vorwahlergebnissen nur noch eine Formsache. Bei der Abstimmung der verschiedenen US-Bundesstaaten übertraf Kerry schon vor Abschluss der Auszählung die erforderliche Mindestzahl von 2162 Stimmen. Kerry tritt nun am 2. November gegen Amtsinhaber George W. Bush an.

"Hoffnung ist unterwegs", versprach Kerrys Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, John Edwards in seiner Rede vor den mehreren tausend Delegierten.

Er pries Kerry als einen entschlossenen und starken Führer an. "Sind das nicht Eigenschaften, die man von einem Oberkommandierenden erwartet?", fragte Edwards rhetorisch.

Der Senator betonte Kerrys Kriegserfahrungen aus Vietnam und erinnerte zugleich an die Veteranen des jüngsten Irakkriegs, die nach seinen Worten einen Präsidenten verdienen, "der auf persönlichste Weise versteht, was sie dort durchgemacht haben". Das Wort Held sei für diese Männer und Frauen gemacht. "Sie sind die Besten und Tapfersten."

Edwards machte deutlich, dass er und Kerry im Fall eines Wahlsiegs die US-Armee in Teilen verstärken und besser ausstatten wollen. Kerry werde als Präsident starke Allianzen schmieden, diese führen und "unsere militärische Macht einsetzen, um die Sicherheit des amerikanischen Volks zu gewähren", betonte er.

Es gelte, die Welt zusammenzuführen und ihr die gegenwärtig größte Gefahr vor Augen zu halten: dass Terroristen möglicherweise Zugang zu chemischen, biologischen oder atomaren Massenvernichtungswaffen bekommen.

"Hasserfüllte, negative Politik"

Weiter sagte Edwards: "Für al-Qaida und den Rest dieser Terroristen haben wir eine unmissverständliche Botschaft: Ihr könnt nicht davonrennen und euch nicht verstecken. Wir werden euch vernichten."

Den mehreren tausend jubelnden Delegierten versprach Edwards in der zur Haupt-Sendezeit live übertragenen Rede ein sozial gerechteres Amerika, das nicht längerauf Grund von Einkommen oder Hautfarbe geteilt sein werde.

Der Bush-Regierung warf Edwards vor, mit miesen Methoden Wahlkampf zu betreiben. So habe sie unbarmherzige Angriffe gegen die Person John Kerry geführt und täte alles, um den Kampf um das höchste Amt des Landes auf die niederste Art und Weise zu gewinnen.

Die US-Bürger, so Edwards, hätten jetzt die Chance, die "müde, alte, hasserfüllte negative Politik der Vergangenheit" zu beenden. Kerry habe hingegen eine "positive, optimistische Vision" für die USA.

So werde Kerrys Regierung den Mindestlohn heraufsetzen, damit niemand trotz Vollzeitjob in Armut leben müsse. Auch dürften Bildungschancen nicht von Einkommen oder Herkunft abhängen, forderte er und plädierte für ein einheitliches Schulsystem, das für alle Kinder zugänglich sein müsse.

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