Wahlkampf:Ost-CDU kritisiert Strategie der Parteizentrale

Ostdeutsche CDU-Politiker beklagen, im Konrad-Adenauer-Haus werde alles "auf die Westkarte" gesetzt. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Linkspartei finde nicht statt - der thüringische Landesverband startet nun eine eigene Kampagne.

In der Ost-CDU ist scharfe Kritik an der Wahlkampfführung der Bundespartei laut geworden. "Es herrscht die Taktik: Auf den Osten kommt es nicht an", sagten führende Vertreter der ostdeutschen CDU der Berliner Zeitung.

"Es wird knallhart auf die Westkarte gesetzt." Dies habe zur Folge, dass eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Linkspartei von Seiten der Bundespartei nicht stattfinde.

150.000 Postkarten mit Argumenten gegen Linkspartei

Argumentationspapiere aus der Ost-CDU seien von der Parteizentrale in Berlin abgeschmettert worden. "Wir sind mit unseren Forderungen nicht durchgedrungen", sagte ein weiteres führendes Mitglied der Ost-CDU.

Die thüringische CDU startet daher eine eigene Kampagne, die allein der Auseinandersetzung mit der Linkspartei gewidmet ist. Dazu hat der Landesverband 150.000 Postkarten drucken lassen, die optisch Plakaten der Linkspartei nachempfunden sind. Auf der Rückseite der Karten seien Argumente gegen die Linkspartei und für die CDU aufgelistet.

"Die Konfrontation mit der Linkspartei geht nur über die inhaltliche Auseinandersetzung", sagte Thüringens CDU-Generalsekretär Mike Mohring der Zeitung. Er warnte: "Wir können die Wahl im Osten verlieren."

Die Linkspartei kommt in Ostdeutschland Umfragen zufolge auf Werte zwischen 26 und 30 Prozent und liegt damit dort knapp vor oder hinter CDU und SPD.

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