Bei einem Treffen verständigten sich Vertreter von Regierung, der Union sowie der großen Fernsehsender auf ein TV-Duell. Dieses soll am 4. September stattfinden und 90 Minuten lang sein. Es wird von den vier Sendern ARD, ZDF, RTL und Sat.1 übertragen.
Schröder hat sich mit Hinweis auf das große öffentliche Interesse zu zwei Begegnungen bereit gezeigt, CDU-Chefin Merkel will aber wegen Zeitmangels im kurzen Wahlkampf nur für eine Debatte zur Verfügung stehen.
Regierungssprecher Béla Anda wies darauf hin, dass der Wunsch nach zwei Duellen von den TV-Sendern ausgegangen sei. Wenn Merkel "weder Zeit noch Mut" für zwei Streitgespräche habe, "dann soll es eins sein", lenkte er ein.
Schröder: Wir sollten daraus keine Staatsaktion machen
Schröder maß einem Duell mit Merkel keine übermäßige Bedeutung bei.
Die Veranstaltung sollte nicht von Inhalten ablenken: "Wir sollten daraus keine Staatsaktion machen."
Merkel geriet auch aus den eigenen Reihen in die Kritik. So sprach sich der CDU-Parlamentarier Siegfried Helias laut Bild für ein zweites TV-Duell aus. Auch der CSU-Politiker Josef Göppel forderte, die Chance eines zweiten Schlagabtausches zu nutzen. Kauder bekräftigte dagegen im ZDF-Morgenmagazin, ein Fernsehduell reiche aus, um die Positionen zu zeigen.
SPD-Wahlkampfmanager Kajo Wasserhövel warf Merkel vor, sich zu verstecken. Wenn man keinen Mut habe, habe man auch keine Kraft, das Land zu regieren, sagte er im Bayerischen Rundfunk. Ihre Begründung sei vorgeschoben. Er glaube nicht, dass der Terminkalender des Kanzlers weniger voll sei als der der Kanzlerkandidatin.
Ähnlich äußerte sich SPD-Politiker Ludwig Stiegler in der Rheinischen Post: Die Furcht Merkels müsse sehr groß sein, wenn sie sich lieber dem Vorwurf der Feigheit aussetze, als zwei TV-Duelle durchzustehen.