Wahlen in Irland:Erfolgreich Premier sucht neuen Juniorpartner

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Die Fianna Fail von Irlands Ministerpräsident Ahern ist zwar wieder klar stärkste Kraft geworden, muss sich aber einen neuen Koalitionspartner suchen.

Nach der Parlamentswahl in Irland hat für Ministerpräsident Bertie Ahern die Suche nach Koalitionspartnern begonnen. Seine Mitte-Rechts-Partei Fianna Fail wurde dem endgültigen Ergebnis vom Sonntag zufolge mit 78 Sitzen zwar erneut stärkste Kraft. Zur Allein-Regierung fehlen Ahern aber fünf Sitze.

Eine dritte Amtszeit für ihn ist dennoch wahrscheinlich, da das möglichen Konkurrenz-Bündnis "Regenbogen" aus Fine Gael, Labour und Grünen zwar 18 Sitze hinzugewann, insgesamt aber dennoch auf nur 77 Abgeordnete kommt. Ahern ist auf neue Partner angewiesen, weil sein bisheriges Bündnis mit den Progressiven acht Sitze auf nun noch 80 verlor.

Mit wem er künftig zusammenarbeiten wird, ist unklar. Unter den Buchmachern sind die Grünen Favorit für eine erstmalige Regierungsbeteiligung. Parteichef Trevor Sargent hat bereits ein Umdenken der Regierung unter anderem in der Umweltpolitik zur Bedingung dafür gemacht.

Klare Absage an Sinn Fein

Hingegen berichtete die Irish Times , Ahern werde versuchen, seine alte Koalition wiederaufleben zu lassen und ihr mit Hilfe von unabhängigen Abgeordneten eine ausreichende Mehrheit zu verschaffen. Dagegen spricht Aherns Erklärung, eine stabile Regierung für die kommende Amtsperiode von fünf Jahren bilden zu wollen.

Am Freitagabend hatte Ahern das Ergebnis der Parlamentswahl vom Donnerstag im Fernsehen "außergewöhnlich" genannt. "Nur sehr wenige Parteien in Europa hätten das erreicht, was die Fianna Fail heute geschafft hat", sagte er. Er sei sehr stolz, Vorsitzender der Partei zu sein.

Einem Bündnis mit der Sinn Fein, dem politischen Arm der nordirischen Untergrundorganisation IRA, hatte Ahern im Vorfeld der Wahlen eine klare Absage erteilt. Die Sinn Fein bildet derzeit mit den protestantischen Unionisten (DUP) in Belfast eine neue Regierung, an deren Zustandekommen Ahern neben dem britischen Premierminister Tony Blair als Vermittler maßgeblich beteiligt war.

Neben dem Durchbruch im nordirischen Friedensprozess kann sich Ahern aus seinen bisher zwei Amtszeiten eine positive Wirtschaftsentwicklung auf die Fahnen schreiben. Die Opposition kritisierte hingegen im Wahlkampf Mängel im Gesundheitswesen und in der Infrastruktur.

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