Der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Alexander Alvaro (FDP), ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden. Das sagte der Kölner Landgerichtssprecher Christian Hoppe und bestätigte damit einen Medienbericht.
Der 38-Jährige war im Februar 2013 auf der Autobahn 1 zwischen Burscheid und Leverkusen mit seinem Wagen gegen ein verunglücktes Auto geprallt, das quer auf der Fahrbahn stand. Der 21 Jahre alte Fahrer des Wagens starb, seine zwei Beifahrer wurden schwer verletzt. Alvaro kam ins Krankenhaus, sein Zustand war kritisch, mittlerweile arbeitet er wieder.
Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft fuhr Alvaro mit überhöhter Geschwindigkeit. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft.
Wie sich vergangenen November herausstellte, hatte Alvaro illegale Substanzen im Blut, als der Unfall passierte. "Ich kann bestätigen, dass Herr Alvaro zum Zeitpunkt der Tat unter Drogeneinfluss stand", sagte damals der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer zu Süddeutsche.de. Ob die in Alvaros Blut gefundene Konzentration strafrechtlich von Relevanz ist, ist nicht bekannt.
Das Europaparlament hatte die Immunität des FDP-Abgeordneten aufgehoben. Der Düsseldorfer Alvaro war 2012 Vizepräsident des Europaparlaments geworden, nachdem seine Parteifreundin Silvana Koch-Mehrin über Plagiatsvorwürfe zu ihrer Doktorarbeit gestolpert war. Auch war Alvaro ins FDP-Präsidium aufgerückt, das oberste Parteigremium.
Alvaro hatte nach Berichten über den Unfall seinen Rückzug aus der Europapolitik bekannt gegeben. Er verzichtete auf eine abermalige Kandidatur bei der Europawahl im Mai.