Videobotschaft:Al-Qaida-Vize sagt USA Scheitern in Irak und Afghanistan voraus

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Sowohl in Afghanistan als auch im Irak seien die USA "zwischen zwei Feuern" gefangen, sagte der Bin-Laden-Stellvertreter el Sawahiri. Große Teile des Iraks und Afghanistans seien unter der Kontrolle islamischer Kämpfer. Sawahiri verhöhnt die US-Truppen in dem auf al-Dschasira ausgestrahlten Band.

Die Nummer zwei des al-Qaida-Netzwerks von Osama bin Laden, der Ägypter Aiman el Sawahiri, hat den USA kurz vor dem dritten Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 ein Scheitern im Irak und in Afghanistan vorausgesagt. Zugleich lobte der Al-Qaida-Vizechef die Unterstützung für islamistische Kämpfer durch die afghanische Bevölkerung.

Al-Qaidas Top-Stratege und Vizechef Aiman al-Sawahiri (rechts) mit Osama bin Laden. (Foto: Foto: Reuters)

Sowohl in Afghanistan als auch im Irak seien die USA "zwischen zwei Feuern" gefangen, sagte der Bin-Laden-Stellvertreter weiter: "Wenn sie dort bleiben, werden sie ausbluten, und wenn sie sich zurückziehen, werden sie alles verloren haben." Die islamistischen Kämpfer in beiden Ländern seien der Hauptgrund für die Schwiergkeiten der US-Truppen. "Im Irak haben die Mudschahedin den amerikanischen Plan zum Scheitern gebracht, nachdem die Übergangsregierung so viel Schwäche gezeigt hat."

"Die USA verstecken sich im Schützengraben"

Die Kämpfer des heiligen Krieges würden besonders in Afghanistan große Unterstützung durch die Bevölkerung erfahren, sagte Sawahiri in dem Video, das am Donnerstagabend vom katarischen Fernsehsender al-Dschasira ausgestrahlt wurde.

"Der Osten und der Süden Afghanistans sind ein offenes Aktionsfeld für die Mudschahedin geworden", sagte Sawahiri in der Aufnahme. Die US-Soldaten versteckten sich in ihren Schützengräben und gingen der Auseinandersetzung mit den "heiligen Kriegern" aus dem Weg, obwohl diese die Soldaten mit Angriffen und Belagerungen herausforderten.

Die USA und die internationale Afghanistan-Schutztruppe ISAF begnügten sich damit, sich ledglich mit Luftangriffen zu verteidigen, fügte der Ägypter hinzu. In Kabul seien die Amerikaner und die Friedenstruppen das Ziel von Raketen der Mudschahedin, und sie müssten jederzeit Selbstmordattentate befürchten. Am Donnerstagabend waren in Kabul fünf Raketen eingeschlagen, eine davon nahe des Quartiers des deutschen ISAF-Kontingents. Laut ISAF kam möglicherweise eine Afghanin ums Leben.

Studierter Arzt und intellektueller Wegbereiter des 11.Septembers 2001

Ein Vertreter der US-Geheimdienste sagte in Washington, die CIA versuche derzeit zu ermitteln, wann das Video aufgenommen wurde. Zudem werde geprüft, ob sich darin versteckte Botschaften befunden hätten. Neben dem vor schwarzem Hintergrund sprechenden 53-Jährigen war ein angelehntes Sturmgewehr vom Typ AK-74 mit montiertem Granatwerfer zu sehen. Sawahiri schien in guter körperlicher Verfassung zu sein und war in einen weißen Umhang mit schwarzer Weste und einen weißen Turban gekleidet.

Zuletzt hatte Sawahiri im Juni in einem Tonband die Reforminitiative der USA für den Nahen Osten kritisiert. Der studierte Arzt gilt als intellektueller Wegbereiter der Anschläge vom 11. September 2001 in den USA. Der Leibarzt von Bin Laden wird von den USA und Interpol weltweit gesucht.

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