Veto droht:Russland will UN-Resolution in jetziger Form ablehnen

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Der russische UN-Botschafter bezeichnete den von Frankreich und den USA erarbeiteten Kompromissvorschlag als nutzlos für die Regierung in Beirut - er werde das Andauern des Konflikts zur Folge haben.

Russland will die UN-Resolution zum Libanon-Konflikt in ihrer jetzigen Fassung ablehnen. Sein Land könne keine Entschließung unterstützen, die für die Regierung in Beirut "nutzlos" sei, sagte der UN-Botschafter Russlands, Witali Tschurkin, in einem Interview mit dem russischen Fernsehsender "Westi".

Eine solche Resolution werde nur das Andauern des Konflikts zur Folge haben. Derzeit gebe es intensive Anstrengungen, eine auch für Beirut akzeptable Vorlage zu erarbeiten, sagte Tschurkin. Wann ein Resultat vorliege, sei schwer zu sagen, da auch die israelische Seite zustimmen müsse.

Frankreich und die USA hatten sich am Wochenende auf einen Kompromissvorschlag für eine Resolution geeinigt. Der Entwurf fordert eine vollständige Einstellung der Feindseligkeiten, der eine dauerhafte Waffenruhe und eine "langfristige" Lösung folgen sollen.

Während Israel den Text begrüßte, lehnte die libanesische Regierung ihn ab, weil darin weder ausdrücklich ein "sofortiger" Waffenstillstand noch der Rückzug der israelischen Truppen aus dem libanesischen Grenzgebiet gefordert wird.

Israel berät über Ausweitung des Bodeneinsatzes

Die libanesische Regierung hatte am Montagabend einen eigenen Friedensplan vorgelegt. Danach sollen die israelischen Streitkräfte im Süden des Landes durch 15.000 libanesische Soldaten abgelöst werden. Der Libanon kritisiert vor allem, dass ein französisch-amerikanischer Entwurf für eine UN-Resolution keinen vollständigen Rückzug Israels aus dem Libanon vorsieht. Israels UN-Botschafter Dan Gillerman lehnte den libanesischen Plan umgehend als zu gefährlich ab.

Israel werde Südlibanon "erst dann verlassen, wenn eine robuste und brauchbare internationale Truppe dort im Einsatz ist". Nach einem Bericht der israelischen Zeitung Haaretz wird das israelische Sicherheitskabinett am Mittwoch über eine mögliche Ausweitung des Bodeneinsatzes nördlich des Flusses Litani beraten. Der Litani verläuft etwa 20 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze.

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