Verschleppte Deutsche:Susanne Osthoff angeblich bei relativ guter Gesundheit

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War die Entführung der 43-Jährigen ein Missverständnis? Glaubt man einem Pressebericht, hielten die irakischen Geiselnehmer Osthoff anfangs für eine Agentin. Auch Name und Ausrichtung der Kidnapper sollen inzwischen bekannt sein.

Die im Irak verschleppte Susanne Osthoff ist nach einem F ocus-Bericht "offenbar bei relativ guter Gesundheit". Die 43-jährige Deutsche und ihr Fahrer wurden dem Bericht zufolge offenbar von einer militanten islamischen Splittergruppe mit dem Namen "Armee der Mudschaheddin" entführt. Focus will erfahren haben, dass Osthoff von ihren Entführern ursprünglich der Spionage für einen westlichen Geheimdienst verdächtigt wurde. Mittlerweile seien die Kidnapper aber überzeugt, keine Agentin in ihrer Gewalt zu haben.

Der Krisenstab im Auswärtigen Amt gehe fest davon aus, dass die 43-Jährige noch am Leben sei. Ein Sprecher des Außenministeriums sagte am Samstag der dpa in Berlin, man äußere sich zu Einzelheiten des Entführungsfalls nicht. Im Laufe des Tages werde der Krisenstab zu einer weiteren Sitzung zusammenkommen.

Auch frühere Saddam-Leute könnten vermitteln

Die Archäologin und ihr Fahrer waren am 25. November auf der Fahrt von Bagdad nach Arbil im Nordirak verschleppt worden. Die Kidnapper fordern eine Ende der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Irak. Bislang gibt es noch keine Zeichen für eine baldige Freilassung der Geiseln.

Einer Analyse des Auswärtigen Amts zufolge sei der so genannte Rat der islamischen Gelehrten am ehesten in der Lage, direkten Kontakt zu den Geiselnehmern aufzubauen. Auch Vermittler aus dem Regierungsapparat des früheren Staatschefs Saddam Hussein stünden für die Verhandlungen bereit.

In Berlin und Frankfurt am Main wurde unterdessen eine Plakatkampagne für die Freilassung Osthoffs gestartet. Das Projekt geht auf eine Privatinitiative von rund 50 Medienschaffenden zurück. Neben einem Bild der Entführten stehen auf den Plakaten in deutsch und arabisch die Worte: "Lasst sie frei." Eine ähnliche Kampagne läuft bereits seit einigen Tagen in den Berliner U-Bahnen.

Entsprechende Fernseh-Spots über Deutsche Welle TV sollen auch im Irak zu sehen seien, teilten die Initiatoren mit. Die Archäologin war am 25. November gemeinsam mit ihrem Fahrer verschleppt worden.

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