Verhandlungen in Bagdad:Französische Muslime verlangen Freilassung der Journalisten

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"Im Namen Allahs" hat eine hochrangige muslimische Delegation die irakischen Geiselnehmer aufgefordert, zwei entführte Franzosen freizugeben. Drei türkische Geiseln wurden unterdessen von ihren Entführern ermordet.

Eine hochrangige Delegation französischer Muslime hat in Bagdad die Freilassung der beiden im Irak verschleppten Journalisten verlangt.

"Im Namen Allahs und des Korans forden wir sie feierlich auf, die Geiseln freizugeben", sagte ein führender Vertreter des Zentralrats der Muslime in Frankreich (CFCM) am Donnerstag nach einem Treffen mit dem einflussreichen Komitee der Ulema, einem Verband sunnitischer Rechtsgelehrter.

Auch die Vorsitzenden der Union der islamischen Organisationen Frankreichs (UOIF) und der Nationalen Föderation der Moslems in Frankreich (FNMF) forderten, Georges Malbrunot und Christian Chesnot auf freien Fuß zu setzen.

Geiselnehmer: Kopftuchverbot abschaffen

Dies sei der "beste Dienst", den die Entführer dem Islam und der moslemischen Gemeinschaft erweisen könnten.

Der Vorsitzende des Rats der Ulema, Scheich Hareth el Thari, appellierte seinerseits an die Entführer, ihre beiden Geiseln umgehend freizulassen. Er wies zugleich darauf hin, dass sein Verband keinen direkten Kontakt zu den Geiselnehmern habe.

Die Geiselnehmer der Gruppe Islamische Armee im Irak hatten Paris wiederholt ultimativ gefordert, das Gesetz über das Kopftuchverbot an staatlichen Schulen abzuschaffen. Das Gesetz wurde mit Beginn des neuen Schuljahrs am Donnerstag wirksam. Die französische Regierung gab der Forderung der Geiselnehmer nicht nach.

Drei türkische Geiseln sind unterdessen hingerichtet worden. Das berichtet der arabische Fernsehsender al-Dschasira. Der Sender veröffentlichte die Mitteilung einer islamistischen Gruppe, die sich zu der Tat bekannte.

Nach irakischen Polizei- und Krankenhausangaben wurden am Mittwochabend in der Nähe von Samarra am Straßenrand die Leichen der drei verschleppten Lastwagenfahrer entdeckt.

In Ankara sagte ein türkischer Regierungsvertreter, der Fernsehbericht von der Hinrichtung scheine "glaubwürdig".

Zuletzt waren zwölf im Irak verschleppte Nepalesen getötet worden. Deren Entführer veröffentlichten am Dienstag im Internet Aufnahmen von der brutalen Hinrichtung. Einen Tag später kamen sieben entführte Lastwagenfahrer, drei Inder, drei Kenianer und ein Ägypter, sowie eine türkische Geisel frei.

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