Vereinte Nationen:Libyen in den Sicherheitsrat gewählt

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Nach Jahrzehnten der Isolation hat Libyen einen Sitz im Weltsicherheitsrat ergattert. Ein asiatisches Land feiert unterdessen seine Premiere im höchsten UN-Gremium.

Das wegen Unterstützung des internationalen Terrorismus jahrzehntelang isolierte Libyen ist für die kommenden zwei Jahre in den Weltsicherheitsrat gewählt worden.

Erstmals in der Geschichte der Vereinten Nationen wird auch Vietnam für eine Wahlperiode in dem höchsten UN-Gremium vertreten sein. In der UN-Vollversammlung in New York stimmten am Dienstag 178 der 190 vertretenen Mitgliedsländer für Libyen, Vietnam erhielt 183 Stimmen.

Als zweites afrikanisches Land rückte Burkina Faso (185 Stimmen) in den Sicherheitsrat auf.

Libyen war 1976/1977 schon einmal für zwei Jahre in dem wichtigsten Entscheidungsgremium der Vereinten Nationen. Seit 1992 war das Land jedoch wegen des Lockerbie-Anschlags mit UN-Sanktionen belegt und verzichtete zwei Mal zu Gunsten eines anderen afrikanischen Staates auf die turnusmäßige Wiederwahl.

Fünf der zehn nichtständigen Sitze neu vergeben

Nachdem Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi sich seit 2003 jedoch um eine bessere internationale Reputation bemüht, hatte das Land diesmal die Rückendeckung der Afrikanischen Union (AU). Zudem gab es mit Burkina Faso nur einen Mitbewerber um die beiden Afrika zustehenden Plätze.

Insgesamt sollten am Dienstag fünf der zehn nichtständigen Sitze im Sicherheitsrat neu vergeben werden. Die fünf Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sind dauerhaft in dem 15-köpfigen Gremium vertreten.

Um den europäischen Sitz bewarben sich Kroatien und die Tschechische Republik. Keines der beiden Länder konnte aber auf Anhieb die notwendige Zweidrittelmehrheit erringen. Auch die lateinamerikanische Vertretung blieb zunächst zwischen Costa Rica und der Dominikanischen Republik umstritten. Deutschland war zuletzt 2003/2004 im Sicherheitsrat.

Die zehn nichtständigen Sitze werden jeweils für zwei Jahre vergeben. Jedes Jahr werden fünf neue Mitglieder gewählt. Anfang 2008 scheiden Kongo, Ghana, Peru, Katar und die Slowakische Republik turnusmäßig aus.

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