Verbot:Keine NPD-Demo während WM-Spiel

Erst verunglimpfte sie dunkelhäutige Nationalspieler, jetzt will die NPD während eines Spiels von Trinidad/Tobago aufmarschieren. Nein sagt die Polizei. Die Gewerkschaft will die Rädelsführer während der Spiele sogar wegsperren lassen.

Die Polizei hat einen Aufmarsch der rechtsextremen NPD am 10. Juni in Gelsenkirchen verboten. Parallel findet an diesem Tag in Dortmund die WM-Begegnung Trinidad/Tobago gegen Schweden statt. Einen Tag zuvor treffen in Gelsenkirchen Polen und Ecuador aufeinander. Das Verbot gilt auch für jede Form einer Ersatzveranstaltung.

Die NPD darf in Gelsenkirchen während der WM nicht aufmarschieren. (Foto: Foto: AP)

Der Gelsenkirchener Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt sagte, er wolle das Ansehen Deutschlands vor Schaden bewahren. Er geht davon aus, dass das Verbot auch vor Gericht Bestand haben wird. "Das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland wird durch den Aufmarsch der NPD nachhaltig geschädigt", sagte Schoenfeldt. "Diese Einschätzung wird auch vom Bundesaußenminister und vom Bundesinnenminister geteilt."

NRW-Innenminister Ingo Wolf (FDP) gab dem Polizeipräsidenten Rückendeckung.

"NPD will Medienbühne für Rassismus nutzen"

Das von der NPD gewählte Motto "Arbeit für Millionen, statt Profit für Millionäre!" hält Polizeipräsident Schoenfeldt für vorgeschoben. "Die NPD will die Medienbühne der Fußball-WM am Spielstandort Gelsenkirchen zur Verbreitung ihrer rassistischen Weltanschauung ausnutzen."

Die NPD wolle vor allem die vielen ausländischen Gäste provozieren, die sich während der WM in Gelsenkirchen aufhalten, sagte Schoenfeldt. Er setze den Aufmarsch in direkten Zusammenhang mit der bundesweiten Kampagne der NPD zur WM 2006, mit der sie dunkelhäutige Sportler verunglimpfe.

Die Partei hatte einen WM-Planer erstellt unter dem Motto "Weiß - mehr als eine Trikotfarbe". Darin hetzte sie gegen die dunkelhäutigen deutsche Spieler Gerald Asamoah und Patrick Owomoyela.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft forderte, die Rädelsführer von Neonazi-Gruppen während der Weltmeisterschaft in Unterbindungsgewahrsam zu nehmen.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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