USA und Nordkorea:"Einer von vielen Schritten"

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Der amerikanische Außenminister Pompeo trifft sich in Pjöngjang mit Machthaber Kim, und sagt, mit der atomaren Abrüstung gehe es voran. Beide vereinbarten ein neues Gipfeltreffen.

Von Christoph Neidhart, Tokio

Der amerikanische Außenminister Mike Pompeo weilte am Sonntag in Pjöngjang, wo er mit Machthaber Kim Jong-un über Nordkoreas Denuklearisierung verhandelte. "Wir haben einen weiteren Schritt gemacht", hielt Pompeo am Abend in Seoul fest, der dritten Station seiner Asienreise. "Aber wie Präsident Trump sagte, ist das ein Weg der vielen Schritte." Beide vereinbarten immerhin ein weiteres Gipfeltreffen. Wie Südkoreas Präsidialamt am Sonntag mitteilte, soll ein zweites Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kim "so schnell wie möglich" stattfinden. In einem Tweet mit Foto dankte der US-Außenminister Kim für die Gastfreundschaft. Pompeo wurde von Stephen Biegun begleitet, Washingtons neuem Nordkorea-Beauftragten. Auf nordkoreanischer Seite nahm Kim Yo-jong, die jüngere Schwester des Machthabers, an den Gesprächen teil. Außerdem auch Kim Song-hye, Pjöngjangs Mann für innerkoreanische Beziehungen.

In Seoul berichtete Pompeo dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in über seinen vierten Besuch in Pjöngjang. Er dankte Moon für seine Vermittlung, sie trage dazu bei, die Beziehungen zwischen Pjöngjang und Washington zu stabilisieren. Dann aß er mit Außenministerin Kang Kyung-hwa zu Abend. An diesem Montag reist er nach Peking weiter.

Während Pompeo nach Pjöngjang flog, besuchte Choe Son-hui, die Vizeministerin Nordkoreas, die für die Atomwaffen zuständig ist, Peking und Moskau. Experten in Seoul vermuten, Choe suche Rückendeckung Chinas und Russlands, bevor der Norden Atomwaffen einmotte. Choe hat Nordkorea bereits im vergangenen Jahrzehnt an den Sechsparteien-Gesprächen zur atomaren Abrüstung vertreten.

Während die Kontakte zwischen den USA und Nordkorea weiter fragil sind, muten Treffen zwischen den beiden Koreas bereits wie Routine an. Vorige Woche war eine Delegation von 160 Politikern, Kultur- und Religionsvertretern von Seoul nach Pjöngjang geflogen, um den elften Jahrestag des innerkoreanischen Gipfels 2007 zu würdigen. Derweil haben Soldaten beider Koreas begonnen, in der demilitarisierten Zone zwischen den Ländern Minen wegzuräumen.

© SZ vom 08.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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