Eine durch Presseberichte enttarnte ehemalige CIA-Agentin hat US-Vizepräsident Dick Cheney und den Spitzenberater von US-Präsident George W. Bush, Karl Rove, verklagt.
Die bei einem Gericht in Washington eingereichte Klage richtet sich ferner gegen Cheneys früheren Stabschef, Lewis Libby, und weitere zehn namentlich nicht genannte Regierungsmitarbeiter.
Die ehemalige Geheimdienstagentin Valerie Plame wirft den Spitzenbeamten vor, ihre Identität Journalisten preisgegeben zu haben, um sich an Plames Mann für dessen Kritik am Irak-Krieg zu rächen.
Der frühere US-Botschafter Wilson hatte der Regierung im Sommer 2003 in einem Gastbeitrag für die New York Times vorgeworfen, zur Rechtfertigung des Irak-Kriegs fragwürdige Geheimdienstinformationen genutzt zu haben.
Acht Tage später wurde seine Frau, Plame, in einem Artikel des Journalisten Robert Novak als CIA-Agentin enttarnt. Wegen Geheimnisverrats strengte die US-Regierung daraufhin Ermittlungen in den eigenen Reihen an, Anklage erhob der Sonderermittler Patrick Fitzgerald jedoch nur gegen Libby.
Ihm werden Behinderung der Justiz, Falschaussage und Meineid vorgeworfen.
Wilson war Anfang 2002 von der CIA in den Niger geschickt worden, um Berichte zu überprüfen, wonach die damalige irakische Regierung unter Saddam Hussein in dem afrikanischen Land Uran zu erwerben versucht haben sollte.
Wilson fand dafür keine Beweise, dennoch setzte Präsident Bush den angeblichen Uran-Deal in einer Rede Anfang 2003 als Argument für einen Angriff auf den Irak ein.