US-Verteidigungsminister vereidigt:Warten auf den Richtungswechsel

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Der frühere CIA-Direktor Robert Gates hat offiziell sein neues Amt angetreten. Er ließ bereits durchblicken, dass er einiges anders machen will als sein Vorgänger Rumsfeld.

Gates legte am Vormittag (Ortszeit) seinen Amtseid im Weißen Haus ab. Für den Nachmittag (19.15 Uhr MESZ) war noch eine öffentliche Vereidigungszeremonie geplant. Beobachter betonten, dass der Wechsel im Pentagon zu einer sehr kritischen Zeit mit Blick auf das amerikanische Engagement im Irak stattfinde.

Eine Überprüfung des Irak-Einsatzes dürfte die größte Herausforderung für den neuen Pentagon-Chef bedeuten. Gates war selbst Mitglied der so genannten Iraq Study Group unter dem früheren Außenminister James Baker. Er hat erkennen lassen, dass er die Empfehlungen dieses Gremiums umsetzen möchte.

US-Präsident George W. Bush will sich erst im Januar dazu äußern, ob für ihn ein Strategiewechsel in Frage kommt. Allerdings hat auch Gates einen schnellen Truppenabzug aus dem Irak ausgeschlossen. Andererseits hat er angedeutet, dass er einiges anders gemacht hätte als sein Vorgänger Donald Rumsfeld -insbesondere in der Zeit nach dem eigentlichen Kriegseinsatz.

Hoffnung auf neuen Führungsstil

Bei seiner Anhörung im Senat vertrat Gates offen die Auffassung, dass die Konflikte im Irak mit militärischen Mitteln allein nicht zu lösen seien und die USA deshalb nicht Herr der Lage seien. Politische Analysten versprechen sich von Gates vor allem einen neuen Führungsstil und eine bessere Kommunikation mit der Öffentlichkeit.

Dies sei für die Regierung Bush dringend notwendig, um den Irak-Einsatz wieder akzeptabler zu machen. Gates wurde von Bush zum Verteidigungsminister ernannt, nachdem Rumsfeld infolge der verheerenden Niederlage der regierenden Republikaner bei den Kongresswahlen Anfang November zurückgetreten war.

Der 63-jährige Gates hat eine typische Beamtenkarriere beim Geheimdienst CIA hinter sich, in den er 1966 eintrat. Er leitete dort mehrere Abteilungen, wurde 1982 stellvertretender Direktor und 1991 schließlich Direktor.

Zwischendurch gehörte er mehrmals dem Nationalen Sicherheitsrat an. Seit 1993 war Gates im akademischen Bereich tätig, zuletzt als Präsident der A&M-Universität von Texas.

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