US-Präsidentschaftswahl:Kerry: "Nach einer Amtszeit wird Bush am Ende sein"

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Nach seinen Erfolgen in Iowa und New Hampshire und vielversprechenden Prognosen beim Super-Wahltag in sieben weiteren US-Staaten sieht sich John Kerry schon fast im Präsidentschaftsrennen gegen George W. Bush.

In seinen Wahlkampfauftritten ignoriert der Senator aus Massachusetts seine innerparteilichen Rivalen und konzentriert seine Angriffe auf Amtsinhaber Bush.

Schlüsselfrage im Präsidentschaftswahlkampf werde die innere Sicherheit sein, betont Kerry. Er habe die besten Voraussetzungen, um in diesem Bereich gegen Bush mobil zu machen.

"Ich blicke auf eine 35-jährige Erfahrung im Kampf für mein Land zurück. Ich habe im Krieg gekämpft, und ich habe gegen den Krieg gekämpft", sagt der Vietnam-Veteran und spätere Sprecher der Antikriegsbewegung.

"Und wir können weder den Süden noch andere Teile des Landes überzeugen, dass wir Demokraten Amerika schützen können, wenn wir ihm, Bush, bei der inneren Sicherheit nicht die Stirn bieten können." Einen Anfänger in Sicherheitsfragen könnten sich die Demokraten im Weißen Haus nicht leisten.

"Ich prophezeie: Wie der Vater, so der Sohn"

Seine Chancen gegen Bush schätzt der Jurist Kerry gut ein. "Ich prophezeie: Wie der Vater, so der Sohn. Nach einer Amtszeit wird Bush am Ende sein", sagt der 60-Jährige vor Anhängern in New Mexico mit Blick auf das Schicksal von George Bush senior, der 1992 nach nur einer Periode im Weißen Haus den Platz für Bill Clinton räumen musste.

Mit Siegen in allen Vorwahlen und Parteiversammlungen am Super-Wahldienstag in Arizona, Delaware, Missouri, New Mexico, North Dakota, Oklahoma und South Carolina könnte Kerrys Favoritenrolle kaum noch angetastet werden.

Als Handicap in den Südstaaten gilt zwar seine Abstammung aus dem Nordosten, aber selbst eine Niederlage in einzelnen Staaten wäre für den fünffachen Vater keineswegs das Aus, wenn sich nun im demokratischen Bewerberfeld die Spreu vom Weizen trennt.

Ergebnis in South Carolina richtungweisend für Edwards

Für manchen Mitbewerber steht viel auf dem Spiel. John Edwards, Senator aus North Carolina, hat bereits eingeräumt, dass für ihn ein Sieg in seinem Geburtsstaat South Carolina entscheidend ist für die weitere Kandidatur. Dort ging er am Dienstag als Favorit ins Rennen, allerdings dicht gefolgt von Kerry.

Der ehemalige Nato-Oberbefehlshaber Wesley Clark, ebenfalls aus dem Süden, hoffte auf Rückendeckung aus Oklahoma, Arizona und New Mexico, um in die nächste Runde des Wahlkampfes durchzustarten.

Howard Dean hingegen, der noch zu Jahresbeginn als aussichtsreichster Bewerber galt, hat den Super-Wahldienstag für sich schon nahezu abgehakt. Auf Wahlwerbung im Fernsehen hat er in den sieben Abstimmungsstaaten, in denen er in Umfragen deutlich Zurücklag, verzichtet - und setzt erst wieder auf die Primaries und Caucuses in weiteren Staaten.

Die Entscheidung über den Spitzenkandidaten der Demokraten könnte nach Ansicht von Beobachtern aber bereits bis zum 10. März fallen. Obwohl die Vorwahlen erst am 8. Juni zu Ende gehen, haben bis dahin schon die bevölkerungsreichsten Staaten wie New York, Texas, Kalifornien und Florida gewählt. Immerhin 269 Delegiertenstimmen galt es bei den sieben Wahlen am Dienstag zu gewinnen.

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