Untreue, Steuerhinterziehung, Bestechung:Das Panzergeschäft mit Saudi-Arabien

Zum Schutz vor Saddam Hussein, der 1990 Kuwait überfallen hatte, wollte Saudi-Arabien seine Abwehr mit Hilfe deutscher Spürpanzer verstärken. Tatsächlich wurden im folgenden Frühjahr 36 Panzer geliefert.

Die Umstände und Hintergründe dieses Deals lösten im Jahre 1995 die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Augsburg aus.

36 Spürpanzer "Fuchs" wurden an Saudi Arabien geliefert. (Foto: Foto: dpa)

Es geht um den Verdacht der Untreue, Steuerhinterziehung und Bestechung bis in die Reihen der damals beteiligten Bundesministerien.

Die Entscheidung des Bundessicherheitsrates, Waffen in ein Krisengebiet zu liefern, wurde den Vermutungen zufolge durch Schmiergeldzahlungen zumindest beschleunigt.

Saudi-Arabien soll für die 36 Spürpanzer "Fuchs" 446,4 Millionen Mark gezahlt haben, 220 Millionen Mark davon als Provisionen für die Vermittler, die vor allem auf Konten ausländischer Briefkastenfirmen flossen.

Die Staatsanwaltschaft Augsburg nimmt an, dass neben dem Waffenhändler Karlheinz Schreiber - der einen zweistelligen Millionenbetrag kassiert haben soll - auch der ehemalige Rüstungsstaatssekretär Holger Pfahls, der frühere CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep, die beiden Thyssen-Manager Winfried Haaster und Jürgen Maßmann sowie der Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, Max Strauß, Geld bekommen haben.

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