UN-Sicherheitsrat:Streit beendet, Sitz für Panama

Der mittelamerikanische Staat soll künftig neben Peru die Gruppe der lateinamerikanischen und Karibik-Staaten (GRULAC) im UN-Sicherheitsrat vertreten.

Mit diesem Kompromiss endete ein wochenlanges Tauziehen zwischen Venezuela und Guatemala, bei dem sich keiner der beiden ursprünglichen Anwärter durchsetzen konnte. Wie Ecuadors UN-Botschafter Diego Cordovez mitteilte, verständigten sich nun beide Länder darauf, ihre Kandidaturen zurückzuziehen und den Weg für Panama frei zu machen. Cordovez hatte als GRULAC-Vorsitzender bei der UNO zwischen den Kontrahenten vermittelt. Die Zustimmung der GRULAC zu Panama galt als sicher.

Cordovez gab die Entscheidung nach zwei Gesprächsrunden mit den Außenministern Guatemalas und Venezuelas, Gert Rosenthal und Nicolás Maduro in der ecuadorianischen UN-Mission bekannt. Die GRULAC hatte beiden Staaten zugebilligt, einen Kompromisskandidaten zu bestimmen, um nach 47 ergebnislosen Wahlgängen in der UN-Vollversammlung einen Ausweg aus der Sackgasse zu finden.

Guatemala gewann 46 von 47 Abstimmungen

Guatemala hatte 46 der 47 Abstimmungen seit dem 9. Oktober gewonnen, aber immer wieder die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit von mindestens 121 der 192 Staaten in der UN-Vollversammlung verfehlt. Vor allem die USA wollten eine Mitgliedschaft des von ihrem Erzfeind Hugo Chávez regierten Venezuela verhindern und hatten Guatemala unterstützt.

Washington fürchtete, Chávez könnte die US-Initiativen im Sicherheitsrat systematisch blockieren. Der venezolanische Staatschef hält mit seiner Kritik an US-Präsident George W. Bush nicht zurück. Im September hatte er ihn in der UN-Vollversammlung als "Teufel" beschimpft. Nach Ansicht von Diplomaten schadete er damit der eigenen Kandidatur geschadet.

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