Umfrage vor Bundestagswahl:Syrien beeinflusst Wahlverhalten

Lesezeit: 1 Min.

Wahlplakate der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, links) und des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. (Foto: dpa)

Schwarz-Gelb liegt laut einer aktuellen Umfrage mit nur einem Prozentpunkt vor Rot-Rot-Grün - bei einer weiteren Umfrage geben 60 Prozent der Befragten an, ihre Entscheidung bei der Bundestagswahl an die Sozialpolitik knüpfen zu wollen. Auch die Haltung der Parteien im Syrien-Konflikt könnte demnach noch eine Rolle spielen.

Drei Wochen vor der Bundestagswahl kommt die schwarz-gelbe Bundesregierung in einer neuen Umfrage wieder auf eine knappe Mehrheit. Die Union verliert im aktuellen Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich im Auftrag von Bild am Sonntag erhebt, einen Prozentpunkt auf 39 Prozent. Die FDP legt einen Prozentpunkt auf sechs Prozent zu.

Gleichzeitig büßen SPD und Grüne in der Wählergunst ein. Die Sozialdemokraten verlieren zwei Punkte auf 23 Prozent, die Grünen einen Punkt auf elf Prozent. Die Linkspartei kann zwei Punkte auf zehn Prozent gewinnen. Die Piratenpartei und die Alternative für Deutschland liegen jeweils unverändert bei drei Prozent.

Mit zusammen 45 Prozent liegt die Koalition damit hauchdünn vor der Opposition, die auf 44 Prozent kommt. Im Sonntagstrend der Vorwoche lagen beide Seiten noch gleichauf.

Nach einer Emnid-Umfrage für den Focus wollen 60 Prozent der Wähler ihre Entscheidung von der Sozialpolitik der Parteien abhängig machen. Die Steuerpolitik ist für 20 Prozent entscheidend, die Umweltpolitik nur für 9 Prozent.

Größere Auswirkungen auf das Wahlverhalten könnte in den letzten Wochen noch der drohende US-Militärschlag in Syrien haben: Emnid zufolge sagen 66 Prozent der Befragten, dass sie eine Partei, die ein militärisches Eingreifen der USA und anderer Nato-Staaten in Syrien begrüßt, nicht wählen würden. Nur 26 Prozent würden ihr Kreuz bei den Befürwortern machen.

Die schwarz-gelbe Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach sich zwar für Konsequenzen nach dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz bei Damaskus vom 21. August aus. Eine eindeutige Aussage zu einem militärischen Vorgehen gegen Syrien vermied sie jedoch bisher. Der in den Umfragen zurückliegende SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück warnte vor einem Militäreinsatz, ebenso die Linkspartei.

© Süddeutsche.de/Reuters/AFP/dpa/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: