Umfrage:Nur 13 Prozent der Deutschen zufrieden mit neuem Kabinett

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Viele Deutsche sind enttäuscht über das designierte Kabinett von Union und SPD: Knapp ein Drittel aller Bundesbürger ist unzufrieden mit der Besetzung der Ministerposten. Ebenso erwarte ein Drittel der Deutschen, dass die Minister schlecht zusammenarbeiten würden. Die meisten Bürger haben sich jedoch noch keine klare Meinung gebildet.

Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos im Auftrag der Financial Times Deutschland. Knapp eine Woche nach der Vorstellung der Ministerkandidaten zeigt sich der Erhebung zufolge, dass die Mannschaft der designierten Bundeskanzlerin Angela Merkel kaum Vorschusslorbeeren erwarten kann.

Lediglich 13 Prozent der Befragten waren eher oder sehr zufrieden mit den voraussichtlichen Ministern. Mehr als doppelt so viele (28 Prozent) waren eher oder sehr unzufrieden. Am stärksten ausgeprägt war die Enttäuschung bei den Jüngeren.

Unionsanhänger sind am zufriedensten ...

Unter den Parteianhängern fand das voraussichtliche Kabinett die größte Zustimmung bei der Union. Insgesamt war ein Viertel der CDU- oder CSU-Wähler mit der Kabinettsaufstellung zufrieden - im Vergleich zu 15 Prozent bei den SPD-Anhängern. Einen Trost für die designierte Ministerrunde gab es dennoch: Die Hälfte der Befragten hatte sich noch keine klare Meinung gebildet.

Ähnlich verteilten sich die Antworten auf die Frage, wie gut das neue Kabinett zusammenarbeiten werde. Gut ein Drittel der Bundesbürger erwartet der Umfrage zufolge eine schlechte Kooperation. Nur 18 Prozent rechneten mit einer erfolgreichen Zusammenarbeit.

... und die Jungen sind am enttäuschtesten

Männer waren skeptischer als Frauen; Jüngere waren weniger optimistisch als Ältere. Am positivsten äußerten sich die Rentner. Aber auch bei dieser Frage war sich fast die Hälfte der Befragten noch nicht sicher, was das neue Kabinett bringen wird.

Einig waren sich die Befragten aber darüber, dass mit der künftigen Regierung kein Generationswechsel stattfinden werde. Rund zwei Drittel gaben bei der Umfrage an, die Politik habe sich mit der Aufstellung der Ministerriege nicht verjüngt. Lediglich ein Viertel fand, dass das neue Team von Angela Merkel einen Generationswechsel verkörpere. Ipsos befragte zwischen dem 19. und 26. Oktober 2005 dafür 1000 Bundesbürger.

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