Umfrage:Linksbündnis überholt die CDU im Osten

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Zwei Monate vor der möglichen Bundestagswahl sind PDS und WASG die stärkste politische Kraft im Osten. Auf Bundesebene schrumpft der Vorsprung von Schwarz-Gelb. Grund hierfür könnte die von der Union angekündigte Erhöhung der Mehrwertsteuer sein.

Das Linksbündnis von PDS und WASG hat in Ostdeutschland die CDU in den Umfragewerten überflügelt und ist dort stärkste politische Kraft. Mit 31 Prozent der Stimmen liegt das Bündnis in den neuen Bundesländern jetzt vor der CDU. Die verliert gegenüber der Vorwoche 3 Punkte und erreicht 29 Prozent. Bundesweit kommt das Linksbündnis nach wie vor auf 11 Prozent.

Die SPD läge bei 25 Prozent, die Liberalen bei sechs Prozent und die Grünen bei vier Prozent.

Das ergab die Sonntagsfrage des ARD-Deutschlandtrends für die Tagesthemen. Bundesweit haben CDU und FDP nach der in Köln veröffentlichten Infratest-Umfrage zwar noch die Mehrheit, der Vorsprung ist aber geschrumpft.

Eine mögliche schwarz-gelbe Koalition könnte dem ARD-Deutschlandtrend zufolge 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, wenn schon am kommenden Sonntag gewählt würde. Der Vorsprung vor SPD, Grünen und PDS/WASG ist von vier auf drei Prozentpunkte geschrumpft. Die Union allein hat gegenüber der Vorwoche einen Prozentpunkt verloren und liegt jetzt bei 42 Prozent. Die FDP konnte einen hinzugewinnen und kommt auf acht Prozent.

Die SPD steht unverändert bei 27 Prozent. Die Grünen hätten einen Prozent Punkt auf neun Prozent zugelegt.

Unsichere Wähler

Zwar rechnet mehr als die Hälfte der Befragten damit, dass Union und FDP bei der vorgezogenen Bundestagswahl tatsächlich die Mehrheit erreichen. Sie werden aber unsicherer: 55 Prozent der Deutschen erwarten einen Wahlsieg von Schwarz-Gelb. In der Vorwoche waren es noch 64 Prozent.

Skepsis gegenüber Schwarz-Gelb

Bei der Frage, welche Zusammensetzung der künftigen Bundesregierung am besten für Deutschland wäre, sprechen sich 43 Prozent für eine große Koalition aus. 29 Prozent sehen Schwarz-Gelb vorne, nur 16 Prozent Rot-Grün.

Sehr skeptisch beurteilt eine große Mehrheit der Befragten die Auswirkungen eines Regierungswechsels in Berlin. Zwei Drittel der Deutschen (65 Prozent) glauben nicht, dass sich unter Schwarz-Gelb die Situation auf dem Arbeitsmarkt verbessern würde. Auch rechnet eine klare Mehrheit (74 Prozent) nicht damit, dass die Bundesrepublik dann weniger neue Schulden machen wird.

Für sich persönlich erwarten mehr als zwei Drittel (68 Prozent) unter einer Bundeskanzlerin Angela Merkel eher zusätzliche finanzielle Belastungen als eine Entlastung. Die von der Union angekündigte Mehrwertsteuererhöhung lehnen 66 Prozent der Befragten ab, 30 Prozent hingegen begrüßen den Vorstoß.

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