Umfrage:Auf Anhieb Platz drei für Lafontaine, Gysi und Co.

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Noch ist nicht klar, ob es wirklich zustande kommt und antritt bei der Bundestagswahl, das neue Linksbündnis von WASG und PDS. Wenn ja, könnte das Rot-Grün richtig Punkte kosten. Nur 26 Prozent würden laut einer Forsa-Umfrage noch SPD wählen, 49 Prozent aber die Union. Aber hält die neue Linke bis zur Wahl durch?

Der Potsdamer Politikwissenschaftler Jochen Franzke hält es durchaus für möglich, dass eine Fraktion "links von der SPD" in den Bundestag einzieht.

Gemeinsam stark: PDS und WASG könnten die Fünf-Prozent-Hürde schaffen. (Foto: Foto: dpa)

"Die Mobilisierung enttäuschter Sozialdemokraten im Westen und Anti-Hartz-IV-Protestler im Osten könnte für mehr als fünf Prozent reichen", sagt er mit Blick auf eine mögliche gemeinsame Liste von PDS und der Wahlalternative soziale Gerechtigkeit (WASG). "Ich frage mich nur, was dann eine Fraktion mit Gregor Gysi und Oskar Lafontaine für inhaltliche Arbeit bietet."

Gero Neugebauer, Parteienforscher der Freien Universität Berlin, bezweifelt dagegen, dass eine gemeinsame Liste der Linken überhaupt zu Stande kommt.

Entscheidung im Osten

"Der Kuchen ist noch nicht gebacken", erklärt er. "Die PDS könnte auch von den Auseinandersetzungen mit der WASG zerrieben werden. Da wird es noch viel Streit und Macht und Einfluss geben."

Allerdings könnte eine Regierungsmehrheit für CDU/CSU und FDP auch davon abhängen, ob die PDS wieder in Fraktionsstärke in den Reichstag einzieht. "Die Wahlen können durchaus wieder im Osten entschieden werden", sagt Franzke.

Der Forsa-Umfrage zufolge ist die SPD in der Wählergunst auf dem tiefsten Stand seit zehn Monaten gefallen. Die Sozialdemokraten erreichten nur noch 26 Prozent und damit einen Punkt weniger als in der Vorwoche. Die neue Linksgruppierung käme dagegen aus dem Stand auf neun Prozent, berichteten das Magazin Stern und der Fernsehsender RTL am Mittwoch.

CDU und CSU erreichten dieser Umfrage nach mit weiterhin 49 Prozent die absolute Mehrheit der Stimmen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre.

Mehrheit ist unentschieden

Die FDP verliert im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt und sinkt somit auf 6 Prozent. Die Grünen bleiben bei 7 Prozent. Damit wäre das Linksbündnis aus WASG und PDS die Nummer drei im Bundestag.

Rot-Grün liegt mit zusammen 33 Prozent 22 Punkte hinter Union und FDP. Laut Forsa ist die für September angestrebte Bundestagswahl jedoch noch nicht entschieden. Nach einer weiteren Umfrage für den Stern sind sich zwar 71 Prozent der deutschen Bundesbürger sicher, dass sie bei der kommenden Bundestagswahl wählen werden.

Doch die Mehrheit dieser Gruppe (64 Prozent) weiß noch nicht, für welche Partei sie ihre Stimme abgeben werde.

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