Ukraine hat neue Ministerpräsidentin:Die schöne Julia regiert wieder

Die prowestliche Politikerin Julia Timoschenko soll die Ukraine wieder regieren. Doch das Reformlager hat nur eine knappe Mehrheit im Parlament.

Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko hat die westlich orientierte Politikerin Julia Timoschenko als Ministerpräsidentin des Landes akzeptiert. Zwei Monate nach dem knappen Wahlsieg des Reformlagers in der Ukraine hat die bisherige Oppositionsführerin damit wieder die Regierung übernommen.

Markenzeichen Zopfkranz, ein Symbol der Ukraine: Julia Timoschenko hat es geschafft. (Foto: Foto: AP)

Juschtschenko berief die 47-Jährige am Donnerstag zum zweiten Mal als Ministerpräsidentin - mehr als zwei Jahre, nachdem er sie unter dem Vorwurf des Amtsmissbrauchs entlassen hatte. Timoschenko war 2004 nach Massenprotesten an die Macht gekommen. Wenig später hatten sich die Parteien der "Orangenen Revolution" jedoch entzweit, und Juschtschenko entließ die Regierungschefin.

Juschtschenko folgte mit der erneuten Berufung Timoschenkos dem Vorschlag der neu gebildeten Regierungskoalition aus beiden Parteien der "Orangenen Revolution": Der "Block Julia Timoschenko" und Juschtschenkos Partei "Unsere Ukraine" haben gemeinsam 227 der 450 Sitze in der Werchowna Rada, dem Abgeordnetenhaus in Kiew.

Der Präsident bat das Parlament, die Berufung Timoschenkos zu bestätigen, wie sein Büro mitteilte. Die Politikerin löst den bisherigen Ministerpräsidenten Viktor Janukowitsch von der prorussischen Partei der Regionen ab. Diese wurde bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 30. September zwar stärkste Partei, verfehlte aber die absolute Mehrheit.

Timoschenko will wie Juschtschenko die Ukraine näher an den Westen heranführen. Ziel ist die Aufnahme in Europäische Union und Nato.

© AP/Reuters/jkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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