Ukraine:Ex-Innenminister bei Zusammenstößen mit Polizei verletzt

Der frühere Innenminister Juri Luzenko ist bei Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und der Polizei verletzt worden. (Foto: dpa)

Der ukrainische Ex-Innenminister Juri Luzenko ist bei Zusammenstößen mit der Polizei mit einem Schlag auf den Kopf verletzt worden. Bei den erneuten Unruhen in Kiew gibt es mindestens zehn Verletzte.

Der ukrainische Ex-Innenminister Juri Luzenko, ein Vertrauter der inhaftierten Oppositionsführerin Julia Timoschenko, ist bei Zusammenstößen mit der Polizei verletzt worden. Luzenko, der im vergangenen Jahr von Präsident Viktor Janukowitsch nach einer Gefängnisstrafe begnadigt wurde, habe bei den Protesten einen Schlag auf den Kopf bekommen. Der Politiker sei in eine Kiewer Klinik gebracht worden, sagte seine Sprecherin der Zeitung Segodnja.

Mehrere Hundert Demonstranten hatten vor einem Gerichtsgebäude gegen die Verurteilung dreier Oppositionsanhänger zu sechs Jahren Haft protestiert. Die Männer wurden wegen der Planung der Sprengung einer Lenin-Statue 2011 zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Mindestens zehn Verletzte bei Unruhen

Es waren die ersten Zusammenstöße im neuen Jahr. Mindestens zehn Menschen wurden bei den Unruhen am Freitag und in der Nacht zum Samstag Berichten zufolge verletzt. Die Polizei setzte demnach Tränengas und Schlagstöcke ein. Neben dem früheren Innenminister Luzenko sollen drei weitere Parlamentsmitglieder unter den Verletzten sein. In einer Erklärung der Polizei hieß es, von Verletzten sei nichts bekannt. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.

Seit Ende 2013 kommt es regelmäßig zu Demonstrationen gegen den pro-russischen Kurs unter Präsident Viktor Janukowitsch. Janukowitsch hatte Ende November die Unterzeichnung eines Freihandels- und Assoziierungsabkommens mit der EU abgesagt. Russland versprach der Ukraine später Finanzhilfen in Milliardenhöhe sowie Rabatte auf Gaslieferungen. Seit Wochen protestieren Hunderttausende Ukrainer gegen die Abkehr der Regierung von der EU und fordern deren Rücktritt.

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