Die Türkei wirft griechischen Sicherheitskräften vor, an der Grenze einen Migranten getötet und fünf weitere verletzt zu haben. Griechenland wies dies am Mittwoch als falsch zurück.
Das Gouverneursamt der türkischen Grenzprovinz Edirne erklärte, die griechischen Grenzschützer hätten nahe des Übergangs Pazarkule mit scharfer Munition geschossen. Ein Migrant sei in einer Klinik seinen Verletzungen erlegen. Fünf weitere seien an Kopf und Beinen verletzt worden. Es handele sich bei den Opfern um Männer, zu ihrer Identität gebe es noch keine weiteren Informationen. Ein Opfer weise einen Einschuss an der Brust auf. Auch Augenzeugen berichteten von Schüssen im griechisch-türkischen Grenzgebiet, es gibt Bilder von Verletzten aus dem Krankenhaus in Edirne. Eine dpa-Reporterin an der Grenze hatte am Vormittag zunächst mindestens drei, kurz darauf eine Serie weiterer Schüsse gehört. Danach sei ein Ambulanzwagen in hohem Tempo aus dem Grenzgebiet gefahren, berichtete sie.
Ein Sprecher der griechischen Regierung reagierte mit einem scharfen Dementi. "Wo sie vorher von Verletzten sprachen, reden sie nun von Toten. Die Fake News haben kein Ende, es gibt keinen solchen Vorfall mit Schüssen von griechischen Beamten", sagte er. Bereits am Dienstag hatte Griechenland Darstellungen aus der Türkei bestritten, dass griechische Sicherheitskräfte drei Migranten getötet hätten, die auf griechisches Gebiet gelangen wollten.
An der Grenze zu Griechenland haben sich auf türkischer Seite mehr als 10 000 Migranten versammelt, um von dort aus nach Westeuropa zu kommen. Es handelt sich vor allem um Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien, aber auch aus anderen Staaten des Nahen Ostens und Afghanistan. Die Türkei rechnet mit einem weiteren großen Zustrom an Flüchtlingen aus Syrien.