Treffen:USA und Mexiko wollen kooperieren

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Der US-Heimatschutzminister John Kelly hat bei einem Besuch bei seinem mexikanischen Amtskollegen Ángel Osorio Chong Massenabschiebungen von illegalen Migranten ausgeschlossen.

US-Heimatschutzminister John Kelly hat bei einem Besuch in Mexiko Massenabschiebungen von illegalen Migranten ausgeschlossen. "Die Abschiebungen werden legal, geordnet und in enger Abstimmung mit Mexiko erfolgen", sagte er am Donnerstag nach einem Treffen mit seinem Kollegen Miguel Ángel Osorio Chong in Mexiko-Stadt. "Unser Fokus liegt auf kriminellen Einwanderern." In den USA leben etwa 5,8 Millionen Mexikaner ohne Aufenthaltsgenehmigung. Auch einen Einsatz der Streitkräfte gegen illegale Einwanderer lehnte Kelly ab. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump die Abschiebung von Migranten ohne Aufenthaltserlaubnis als "Militäroperation" bezeichnet.

Nachdem das Verhältnis zwischen den USA und Mexiko zuletzt sehr angespannt gewesen war, versuchten jetzt beide Seiten, die Wogen zu glätten. "Wir kooperieren bei Handel, Energie und Sicherheit. Gemeinsam wollen wir an unserer Grenze für Recht und Ordnung sorgen", sagte US-Außenminister Rex Tillerson. Er räumte ein, "starke souveräne Nationen haben nun mal von Zeit zu Zeit Meinungsverschiedenheiten." US-Präsident Trump will Millionen illegaler Einwanderer abschieben, das Freihandelsabkommen Nafta neu verhandeln und eine Mauer an der Grenze bauen.

"Wir erleben einen komplexen Moment in unseren Beziehungen", sagte Mexikos Außenminister Luis Videgaray nach den Gesprächen. "Der beste Weg, um die Differenzen zu überwinden, ist der Dialog." Zuletzt hatte das US-Heimatschutzministerium Richtlinien erlassen, die den Kreis der Migranten, die abgeschoben werden können, erheblich erweitern. Außerdem sollen künftig auch illegale Migranten etwa aus Mittelamerika nach Mexiko zurückgeschickt werden können, wenn sie über Mexiko in die Vereinigten Staaten eingereist sind. Videgaray lehnt die Aufnahme von Ausländern aus den USA dagegen strikt ab. Tillerson und Kelly wollten sich auch mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto treffen.

© SZ vom 24.02.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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