Trauerfeier in Berlin:Schäuble ehrt die drei getöteten Polizisten

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Die Bundesregierung hat im Berliner Dom der drei in Afghanistan getöteten deutschen Polizeibeamten gedacht. Bundesinnenminister Schäuble lobte deren Einsatz für Frieden und Sicherheit. Zuvor hatten die engsten Angehörigen auf dem Flughafen Berlin-Tegel in einer Zeremonie ihrer Trauer Ausdruck verliehen.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte, die drei Beamten hätten "ihr Leben gelassen für eine zutiefst humane Idee". Menschen könnten nur in Frieden leben, wenn es eine Ordnung gebe, die ihnen Sicherheit garantiere.

Solch eine Ordnung bedeute das Ende des Terrorismus und ihr gelte der Hass des internationalen Terrorismus. Die Beamten hätten "ihr Leben für unser Vaterland" gegeben. "Wir verneigen uns in tiefer Dankbarkeit vor den Toten."

Schäuble versicherte überdies den Angehörigen, dass die Bundesregierung alles tun werde, "um die feigen Täter zu ermitteln und ihrer Strafe zuzuführen". Der deutsche Afghanistan-Botschafter Hans-Ulrich Seidt würdigte die fachliche und menschliche Zuverlässigkeit der Opfer. Die Beamten, die zum Sicherheitsdienst der Botschaft gehörten, seien ungemein beliebt gewesen, sagte er.

An dem Gottesdienst nahmen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und weitere Politiker aus Bund und Ländern teil. Merkel kannte einen der drei getöteten Beamten persönlich, weil er seit Jahren als Personenschützer für sie tätig war.

Unter den Trauernden waren neben zahlreichen Polizeibeamten auch Vizekanzler Franz Müntefering, Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) und der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU), aus dessen Bundesland zwei der Opfer stammten.

Trauerzeremonie in Tegel

Die sterblichen Überreste der am Mittwoch bei einem Anschlag ums Leben gekommenen Polizisten waren am Mittag auf dem militärischen Teil des Berliner Flughafens Tegel angekommen. Dort fand auch ein Trauerzeremoniell statt, bei der die engsten Angehörigen der in Afghanistan ermordeten deutschen Polizisten ihrer Trauer Ausdruck verliehen.

Nach der Landung der Sondermaschine aus Kabul am Samstagmittag waren die Särge, die von der Deutschlandfahne umhüllt waren, auf dem Rollfeld aufgebahrt worden.

Die drei Polizisten waren am Mittwoch bei einer Explosion am Rande der afghanischen Hauptstadt Kabul getötet worden. Ein Sprengsatz war von noch nicht ermittelten Täter unter ihrem Fahrzeug gezündet worden, als sie auf dem Weg zu einer Schießübung waren.

Unterdessen gibt es eine neue besorgniserregende Nachricht aus Afghanistan: Bewaffnete Männer haben am Samstag in Kabul nach afghanischen Regierungsangaben eine Frau entführt. Das Innenministerium in der afghanischen Hauptstadt teilte mit, es handele sich bei der Geisel um eine Deutsche.

Die Entführung konnte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes zunächst nicht bestätigen. Ein deutscher Bauingenieur ist seit dem 18. Juli in Afghanistan in der Gewalt von Entführern.

© AFP/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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