Tonband von Eiman el Sawahiri:Qaida-Vize erklärt Chirac zum Feind

Grund für die Drohungen gegen den französischen Präsidenten ist das Verbot von Kopftüchern und anderen religiösen Symbolen an Frankreichs Schulen.

Der arabische Sender El Arabija veröffentlichte ein Tonband, auf dem angeblich die Stimme des aus Ägypten stammenden Eiman el Sawahiri zu hören ist. Jacques Chirac sei ein "hasserfüllter Kreuzritter", weil er den Musliminnen das Tragen des Kopftuches in staatlichen Schulen verbieten wolle, erklärt die Stimme.

Auch wenn die Menschen im Westen mit Freiheit, Demokratie und Menschenrechten prahlten, brenne in ihren Herzen ein Neid, den sie an die nächsten Generationen weitergäben, sagte die Stimme. Die Stimme erklärte, das Kopftuchverbot sei Teil einer Kampagne gegen den Islam.

Der von der Pariser Nationalversammlung beschlossene Schritt zeuge von der "Rachsucht der westlichen Kreuzritter gegen die Moslems", heißt es weiter.

Chirac regte Kopftuchverbot an

Das Kopftuchverbot wurde von Sawahiri in einem Atemzug genannt mit dem "Niederbrennen von Dörfern in Afghanistan", der "Zerstörung von Häusern in Palästina" und dem "Raub von Eröl in Irak". Das Tragen des Kopftuchs werde auf Betreiben der "Kreuzritter und Zionisten" nicht nur in Frankreich, sondern auch in Ägypten, der Türkei und Tunesien bekämpft.

Die Nationalversammlung hatte Mitte Februar das Verbot auffälliger religiöser Zeichen an öffentlichen Schulen mit großer Mehrheit beschlossen. Das von Staatschef Jacques Chirac angeregte Verbot soll zunächst nur im Schuljahr 2004/2005 gelten. Es betrifft neben dem islamischen Kopftuch auch jüdische Kippas und große christliche Kreuze.

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