Terrorschutzübung:USA bereiten sich auf Anschläge mit ABC-Waffen vor

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Mit der bislang größten Terrorschutzübung des Landes testen die Vereinigten Staaten Maßnahmen, mit denen Polizei und Rettungskräfte auf Angriffe mit Atom- und Biowaffen reagieren sollen. In Seattle wurde die Explosion einer schmutzigen Atombombe simuliert.

In den USA hat am Montag die bislang größte Terrorschutzübung des Landes begonnen. Nach einer simulierten Explosion lag eine riesige schwarze Rauchwolke über der Westküsten-Großstadt Seattle.

Mehrere hundert Feuerwehrleute und Nothelfer stürzten auf das Gelände in Innenstadtnähe, um nach der Explosion einer "schmutzigen Atombombe brennende Autos zu löschen und "Opfer" zu retten.

"Es ist ein Test unserer Reaktionsfähigkeiten", hatte der Minister für Heimatschutz, Tom Ridge, vorher angekündigt. In Chicago sollte in dieser Woche für einen möglichen Anschlag mit Biowaffen geübt werden.

Das Gelände unter einer Autobahnbrücke in Seattle war mit umgestürzten Linienbussen, halbzerstörten Gebäudefassaden, Wracks und Schutt der Schauplatz einer verheerenden Verwüstung dargestellt worden.

Freiwillige mimten verletzte Opfer. Während die Feuerwehrleute mit Löschfahrzeugen anrückten und die Polizei dort Aufstellung nahm, wo der Wind den vorgeblich radioaktiven Rauch nicht hinwehen konnte, waren Notärzte und Krankenhelfer allerdings ohne sichtbaren Schutz im Einsatz.

Koordination der Behörden und Rettungsdienste

Ziel der Übung ist die Koordination der verschiedenen Behörden und Rettungsdienste. So sollten im Fall der Explosionsübung nahe Seattle hunderte Feuerwehrleute, Ärzte und andere Nothelfer die Maßnahmen proben, die sofort nach der Explosion einer Bombe mit radioaktivem Material nötig wären. Die Polizei sollte ein zum Unglücksort erklärtes Gebiet großräumig absperren, und die örtlichen Krankenhäuser sollten die Aufnahme zahlreicher Patienten üben.

An dem einwöchigen Manöver "Topoff 2" (für "top officials" - Spitzenbeamte) beteiligen sich mehr als 8500 Soldaten, Polizisten, Feuerwehrleute, Ärzte und Experten für Massenvernichtungswaffen. Die Übung kostet rund 16 Millionen Dollar.

Am Donnerstag geht die angenommene "Terrorwelle" in Chicago im Bundesstaat Illinois weiter. Hier wird ein Anschlag mit Biowaffen simuliert. Begonnen wird diese Übung mit der Einlieferung von zahlreichen Patienten, die angeblich unter grippeähnlichen Symptomen leiden, in Krankenhäuser. Die Ärzte müssen dann feststellen, dass es sich um einen Biowaffenangriff handelt und die Behörden alarmieren.

(sueddeutsche.de/dpa)

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