Terrorismus:Verwirrung um angebliche Bin Laden-Festnahme

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Terror-Chef Osama bin Laden sei dingfest gemacht worden, berichtete der iranische Staatsrundfunk. Doch inzwischen haben die USA und Pakistan klar dementiert.

"Wir haben keinerlei Bestätigung für dieses Gerücht", sagte ein Pentagonsprecher in Washington. "Niemand hat mir bislang Grund gegeben, zu glauben, dass an dieser Geschichte etwas dran ist." Er fügte hinzu: "Sollte es etwas geben, käme eine Stellungnahme dazu heraus. Dabei würde sich das Weiße Haus einschalten."

"Dieser Bericht ist nicht richtig", sagte ein pakistanischer Militärsprecher. Der Außenminister Chuschid Mehmud Kasuri sagte, er könne die Berichte "internationaler Medien" nicht bestätigen.

Der iranische Staatsrundfunk IRIB hatte zuvor unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, der Chef des Terrornetzwerks al-Qaida sei schon vor geraumer Zeit im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan festgenommen worden.

Offensive gegen Taliban- und al-Qaida-Kämpfer

Die US-Regierung wolle dies jedoch erst im Laufe des Wahlkampfs bekannt geben. Die Meldung lief allerdings nur im Radio. Normalerweise werden wichtige Nachrichten in Iran auch im Fernsehen verlesen.

Auch der Sprecher der US-Truppen in Afghanistan, Bryan Hilferty, sagte Reportern in Kabul, er habe keinerlei Informationen über die angebliche Festnahme. Die Suche komme aber voran, und er äußerte sich optimistisch, dass alle al-Qaida-Führungsfiguren über kurz oder lang gefasst werden.

Hintergrund des iranischen Berichts ist eine Offensive der pakistanischen Armee im Gebiet an der Grenze zu Afghanistan gegen mutmaßliche Taliban- und al-Qaida-Kämpfer. In diesem Gebiet wird auch Bin Laden vermutet.

dpa/AFP

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