Terrorismus:Selbstmordattentäter greift Schultheater in Katar an

Ein ägyptischer Selbstmordattentäter hat sich am Samstagabend vor dem Theater einer britischen Schule im arabischen Golfemirat Katar in die Luft gesprengt und dabei einen Briten mit in den Tod gerissen.

Zwölf weitere Menschen wurden verletzt, als der Täter vor dem Eingang des Doha Players Theater, das zu einer britischen Schule gehört, eine Autobombe zündete. Das katarische Innenministerium identifizierte den Täter als Omar Ahmed Abdullah Ali, einen Ägypter, der in Katar lebte.

Auch unter den Verletzten sind mehrere Ausländer. Es war der erste Terroranschlag gegen Ausländer in der katarischen Hauptstadt Doha. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.

In dem Gebäude, das in einem rund fünf Kilometer nördlich vom Stadtzentrum gelegenen Viertel liegt, brach ein Brand aus. In der Umgebung gerieten mehrere Fahrzeuge in Brand. Zum Zeitpunkt der Explosion sahen nach Angaben des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira rund 100 Menschen in dem Saal eine Shakespeare-Aufführung.

Mehr Ausländer als Einheimische

Der Golfkooperationsrat (GCC) verurteilte den Anschlag scharf. Die Mitgliedstaaten des Rates lehnten kriminelle und terroristische Handlungen ab, hieß es im einer am Sonntag herausgegebenen Mitteilung der Organisation.

In dem arabischen Golfemirat Katar unterhält das Zentralkommando der US-Armee den Stützpunkt Al-Sajlija. Von dort aus war die amerikanisch-britische Invasion des Irak vor zwei Jahren gesteuert worden. Einige Beobachter in der Region brachten den Anschlag mit dem zweiten Jahrestag des Beginns des Irak-Krieges vor zwei Jahren in Verbindung.

Anders als das Königreich Saudi-Arabien war der reiche Kleinstaat Katar bislang weitgehend von Terroranschlägen militanter Islamisten verschont geblieben. Ausländer stellen die Mehrheit der nur 750.000 Einwohner des Golfemirats.

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