Terror in Israel:Selbstmordanschlag in Beerscheba

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Nur wenige Tage nach Räumung des Gazastreifens sind in der südisraelischen Stadt Beerscheba mindestens zehn Menschen bei einem Selbstmordanschlag im zentralen Busbahnhof verletzt worden. Dabei verhinderten Sicherheitsbeamte ein größeres Blutbad.

Sicherheitsbeamte stoppten den Täter vor einem bereit stehenden Bus und verhinderten so ein großes Blutbad. Der erste Bombenanschlag in Israel seit der Räumung der jüdischen Siedlungen im Gazastreifen wurde von der palästinensischen Übergangsregierung verurteilt.

Der Busfahrer sagte im israelischen Rundfunk, ihm sei ein Mann mit einem großen Rucksack und einer Plastiktasche in der Hand aufgefallen. "Ich machte einen Wachmann auf ihn aufmerksam", sagte der Fahrer. Daraufhin seien zwei Sicherheitskräfte auf den Verdächtigen zugegangen. "Er war etwa 20 Meter vom Bus entfernt, als er sich in die Luft jagte. Es war eine gewaltige Explosion", sagte der Busfahrer.

Zum Zeitpunkt des Anschlags, mitten im morgendlichen Berufsverkehr, war der Parkplatz voller Reisender. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser der Stadt gebracht. Zwei von ihnen befinden sich nach Angaben eines Rettungssanitäters in kritischem Zustand. Mit dem Abzug aus dem Gazastreifen habe Israel die notwendigen Schritte für einen Frieden mit den Palästinensern unternommen, sagte der israelische Regierungsbeamte David Baker vom Büro von Ministerpräsident Ariel Scharon.

Extremisten hatten Rache angekündigt

Der Bombenanschlag zeige jedoch erneut, dass die palästinensische Autonomieregierung die erforderlichen Schritte gegen den Terror ergreifen müsse. Der palästinensische Unterhändler Sajeb Erekat verurteilte den Anschlag. "Gewalt erzeugt nur weitere Gewalt", sagte Erekat. "Was Israelis und Palästinenser heute brauchen, ist mehr Frieden und nicht Gewalt."

Der Anschlag war der dritte in Israel seit Erklärung der Waffenruhe im Februar. Nach einer Razzia israelischer Soldaten im Westjordanland, bei der in der vergangenen Woche in Tulkarem fünf Palästinenser erschossen wurden, hatten mehrere extremistische Organisationen mit Rache gedroht. Die israelischen Behörden vermuten, dass der Täter in der Nähe von Hebron aus dem Westjordanland kam. Dort ist der Bau der Sperranlage noch nicht abgeschlossen.

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