Tarifkonflikt:Kompromiss in Hamburg - Patt in Stuttgart

Trotz eines ersten Durchbruchs in der Hansestadt ist ein Ende der Streiks im öffentlichen Dienst nicht in Sicht: In Stuttgart wurden die Gespräche ergebnislos abgebrochen.

Der Vorsitzende des Kommunalen Arbeitgeberverbandes (KAV), Gerhard Widder (SPD), und ver.di-Verhandlungsführer Alfred Wohlfart erklärten nach den gescheiterten Verhandlungen in Stuttgart, die Tarifparteien hätten sich in der Arbeitszeitfrage nicht einigen können.

Ein neuer Gesprächstermin wurde nicht vereinbart. Nach dem Verhandlungsabbruch will die Gewerkschaft jetzt mit weitere Streiks Druck machen.

Zuletzt waren die Arbeitgeber von ihrer Maximalforderung einer 40-Stunden-Woche abgerückt und hatten ähnlich wie Hamburg eine altersspezifisch gestaffelte Arbeitszeit angeboten. Dort wird die Arbeitszeit künftig nach Lebensalter und weiteren Kriterien wie etwa Kinder in der Familie gestaffelt

Bremen streikt als nächstes

In der Hansestadt stimmten 42 Prozent der ver.di-Mitglieder für die Annahme des Kompromisses. Nötig waren 25 Prozent Zustimmung. Damit gibt es erstmals eine Einigung im aktuellen Arbeitskampf. Sie sieht unter anderem vor, dass Beschäftigte bestimmter Entgeltstufen künftig 39 Stunden pro Woche arbeiten, wenn sie jünger als 50 Jahre sind und keine Kinder unter zwölf Jahren haben.

Die Streiks hatten vor dreieinhalb Wochen in Baden-Württemberg begonnen. Teilweise beteiligten sich mehr als 30 000 Beschäftigte von Kommunen, Ländern und Universitäts-Kliniken. Am Donnerstag wird erstmals auch in Bremen gestreikt.

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