Südkorea:Mindestens 58 Tote bei Jahrhundert-Taifun

Der Taifun "Maemi" fegte mit über 200 Stundenkilometern durch Südkorea und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Der Sturm kippte ein Kreuzfahrtschiff um, brachte einen Zug zum Entgleisen und wirbelte schwere Frachtcontainer durch die Luft. Dutzende Menschen sind nach Angaben der Behörden noch vermisst.

Es wurde befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter steigt, da die Kommunikation mit zahlreichen abgelegenen Ortschaften abgebrochen war. Die Mehrzahl der Opfer ertrank, kam bei Erdrutschen oder durch Stromschläge ums Leben. Die tatsächliche Zahl der Toten war zunächst unklar, da die Telefonleitungen in einige Regionen unterbrochen waren.

Laut Wetterdienst war es "der mit Abstand stärkste Taifun seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1904". Rund 25.000 Menschen suchten Schutz in Schulen und öffentlichen Gebäuden. In Busan, der zweitgrößten Stadt des Landes, rissen die Windböen ein Kreuzfahrtschiff um und verbogen Container-Krane bis zur Unkenntlichkeit.

Telefonleitungen und Strom unterbrochen

Insgesamt 2000 Menschen wurden auf der Insel Cheju und in den Provinzen Gyeongsang und Gangweon evakuiert, wie die Sicherheitsbehörden mitteilten.

Ein Kran fiel auf einen Feuerwehrwagen und verletzte fünf Insassen. Ortschaften, Straßen und Felder an der Küste wurden überflutet, Bäume umgerissen, Telefon- und Stromleitungen unterbrochen. In einigen Orten stand das Wasser fast einen halben Meter hoch. Wegen eines Erdrutsches entgleisten mehrere Waggons eines Zuges aus Seoul in den Süden des Landes. 28 Personen wurden dabei leicht verletzt.

Atomkrafwerke gingen vom Netz

Fünf der 18 Atomkraftwerke des Landes stellten nach Angaben der Behörden den Betrieb ein, nachdem Generatoren und Stromleitungen beschädigt worden waren. Auch rund 20 Betriebe an der Küste mussten ihre Produktion zeitweilig unterbrechen.

Nach Angaben des Katastrophenschutzes waren zeitweilig 1,34 Millionen Haushalte ohne Strom. Am härtesten betroffen war die Provinz Gyeongsang, wie Behörden mitteilten. "Maemi" schwächte sich später zu einem tropischen Sturm ab.

(sueddeutsche.de/AP/AFP/dpa)

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