Südkorea:Ex-Präsident Roh ist tot

Der unter Korruptionsverdacht geratene südkoreanische Ex-Präsident Roh Moo Hyun ist bei einer Bergwanderung gestorben. Es gibt Hinweise, dass er sich in den Tod stürzte.

Südkoreas ehemaliger Präsident Roh Moo Hyun ist tot. Nach Angaben der Polizei starb er in den Bergen nahe seines Heimatorts. Der 62-Jährige wurde nach dem Sturz nahe dem Dorf Bongha mit schweren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus der Hafenstadt Busan gebracht.

Südkoreas Ex-Präsident Roh ist tot (Foto: Foto: dpa)

Dort starb er nach Angaben von Mitarbeitern kurze Zeit später. Unklar ist, ob es sich um ein Unglück handelte oder ob sich Roh in den Tod stürzte.

Nach Darstellung von Rohs früherem Stabschef Moon Jae In nahm sich der Politiker, der in einen Korruptionsskandal verwickelt ist, das Leben. Er sei offenbar von einem Felsen gesprungen, sagte er. In dem Abschiedsbrief an seine Familie schrieb Roh laut einem Bericht des Fernsehsenders MBC, er habe zu vielen Menschen Leid zugefügt. Die Polizei erklärte lediglich, die Umstände von Rohs Tod würden untersucht.

Der Anfang 2008 nach fünf Jahren aus dem Amt geschiedene Roh hatte sich als Präsident darum bemüht, Nordkorea mit Hilfsleistungen ohne Vorbedingung für einen Dialog zu gewinnen. 2007 reiste er zu einem Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong Il nach Pjöngjang.

In den vergangenen Wochen war Roh wegen seiner Verwicklung in einen Korruptionsskandal in die Schlagzeilen geraten. Er entschuldigte sich daraufhin öffentlich dafür, dass sein Frau während seiner Amtszeit Geld von einem reichen Geschäftsmann angenommen habe. Medienberichten zufolge sollte sie in Kürze erneut wegen des Skandals von der Polizei vernommen werden.

Rohs Nachfolger Lee Myung Bak äußerte sich am Samstag bestürzt. Der Präsident bezeichnete den Tod Rohs als "traurig und tragisch", wie sein Sprecher Lee Dong Kwan sagte.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/AP/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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