Streit um Raketenschild:Moskau nennt US-Angebot unzureichend

Die Kontroverse um den amerikanischen Raketenschild in Osteuropa hat sich weiter verschärft. Während der Kreml einen Vorschlag Washingtons ablehnte, richtete die Nato einen Appell an Russland.

Der russische Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow nannte am Donnerstag einen Kompromissvorschlag der USA "unzureichend", wie die russische Agentur Itar-Tass berichtete. Russland werde an seiner harten Linie festhalten, sagte Serdjukow weiter.

Zuvor hatte US-Verteidigungsminister Robert Gates seinem russischen Kollegen beim Nato-Russland-Rat im niederländischen Seebad Noordwijk im Detail die Vorschläge erläutert. Washington hatte Moskau eine Zusammenarbeit an den Standorten in Polen und der Tschechischen Republik angeboten. Zudem sollte der Raketenschild nur bei einer konkreten Bedrohung aktiviert werden.

Der russische Präsident Wladimir Putin will im Streit um den Raketenschild den Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) zum 12. Dezember auf Eis legen. Er gilt als einer der Grundpfeiler der Abrüstung nach dem Ende des Kalten Krieges. Nato-Chef Jaap de Hoop Scheffer appellierte in Noordwijk an Russland, solche "unumkehrbaren Schritte" zu unterlassen.

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