Straße von Hormus:Gefährliche Wasserwegstrecke

Die Straße von Hormus ist der weltweit wichtigste Engpass für Öl. Sollte die Meerenge im Zuge des eskalierenden Konfliktes zwischen den USA und Iran blockiert werden, hätte dies unmittelbar Folgen für die Weltwirtschaft: China bezieht etwa 40 Prozent seines Bedarfs vom Golf; Indien, Japan und Südkorea noch deutlich mehr. Seit Mai sind sechs Tanker bei Sabotageakten in dem Seegebiet durch Detonationen beschädigt worden. Die USA machen dafür die iranischen Revolutionsgarden verantwortlich, Teheran bestreitet jede Beteiligung.

Dagegen haben die Garden Videos davon verbreitet, wie sie den unter britischer Flagge fahrenden Tanker Stena Impero aufgebracht haben. Er war auf einer der internationalen Wasserstraßen unterwegs, die von den Schiffen in einer Art Einbahnsystem genutzt werden, um Zusammenstöße zu vermeiden - jedoch laut den Transponderdaten und der schwedischen Reederei in omanischen Gewässern. An ihrer engsten Stelle ist die Straße von Hormus nur etwa 55 Kilometer breit, die Schifffahrtsstraßen messen nur jeweils zwei nautische Meilen, etwa 3,7 Kilometer.

Die USA versuchen seit Wochen, breite Unterstützung für ihre Militärmission zum Schutz von Handelsschiffen vor iranischen Angriffen zu bekommen. In der Berliner Regierungskoalition entwickelt sich die Frage einer deutschen Beteiligung zum Konfliktstoff: Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) will eine Kooperation prüfen, die SPD lehnt das ab.

© SZ vom 03.08.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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